Der Weltladen in Auerbach, am Oberen Marktplatz gegenüber des Cafés Postillion zu finden, bietet eine neue Auflage der Stadtschokolade an. Ihre Rohstoffe sind biologisch angebaut und fair gehandelt, betont der Eine-Welt-Verein Auerbach.
Auf der Suche nach einem Motiv für die Verpackung der Tafel ist das Team des Weltladens in der Ausstellung „Perspektive Auerbach“ im Museum 34 auf ein Bild von Schwester Liselotte Schuhmann aufmerksam geworden. Museumsleiterin Marion Ringl stellte den Kontakt zu Sr. Liselotte her. Sie kam 1941 in Auerbach in der Unteren Vorstadt zur Welt und wuchs in der schwierigen Nachkriegszeit auf. Der Vater verdiente sein Geld als Viehhändler. Für die Kinder blieb wenig Zeit, man war mit Überleben beschäftigt. Liselotte ging zu den Auerbacher Schulschwestern in die Realschule; später machte sie ihr Abitur in Augsburg nach. Sie studierte für das Grundschul-Lehramt und arbeitete 20 Jahre in Augsburg als Lehrerin. Danach erfolgte der Umzug ins Nördlinger Ries, wo sie weitere zehn Jahre unterrichtete. Heute lebt Sr. Liselotte im Kloster Maria de Victoria in Fremdingen nahe Nördlingen. Das Kloster gehört zum Dominikanerinnenkloster St. Ursula in Augsburg. Seit 1740 werden dort Kräuter für heilsame Tees gesammelt und gemischt. Es gibt auch ein Gästehaus, in dem Gäste auf Pilgerreisen übernachten können.
"Das Team vom Weltladen freut sich sehr, dass Sr. Liselotte ihr Bild zur Verfügung gestellt hat", heißt es in einer Pressemitteilung zur neuen Stadtschokolade. Als Dankeschön dafür sammelt der Weltladen Spenden für eine Organisation, die Sr. Liselotte sehr am Herzen liegt, nämlich das Therapeutic Day-Care-Center in Nigeria. Es handelt sich hierbei um eine Schule und Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Derzeit werden ca. 1400 Kinder und Jugendliche nach den Konzepten der Integration und Inklusion betreut. Die einzige Schule dieser Art in Nigeria entstand aus einer Initiative von Hildegard Ebigbo. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes stammt aus Fremdingen und ging nach dem Studium vor über 30 Jahren, zusammen mit ihrem Mann, nach Nigeria. Sie stellte dort sehr schnell fest, dass es keine Schulen mit therapeutischen Maßnahmen gab und wollte Abhilfe schaffen. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich das TDCC als Anlaufstelle vieler Kinder und Jugendlicher mit Behinderung. Es wird aus privaten Spenden und kirchlichen Geldern finanziert. Mit jeder verkauften Tafel Auerbach-Schokolade wird das Projekt unterstützt. Geöffnet ist der Weltladen dienstags von 10 bis 12 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr.
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