Am 5. Januar 2023 vollendet die im März gewählte und seit 15. August 2022 amtierende Provinzoberin der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Theresia Hauthaler, ihr 50. Lebensjahr. Diesen runden Geburtstag feierlich zu begehen, lassen sich ihre Mitschwestern nicht nehmen, auch wenn in den vorausgehenden Tagen einige Mädchen im Mutterhaus Auerbach zu Berufungstagen weilen, um den Plan Gottes für ihr Leben herauszufinden.
Am 5. Januar wird morgens bei der Messe der Jubilarin gedacht. Der Samstag, 7. Januar, wird als sogenannter Schwesterntag begangen, zu dem fast alle Schwestern aus den fünf Filialen ins Mutterhaus kommen, um Gemeinschaft zu pflegen, miteinander zu beten, sich auszutauschen und zu feiern.
Die ebenfalls im vergangenen Jahr gewählte neue Generaloberin der Kongregation Schwester Metoda Piatnicková und ihre Assistentin Schwester Xavera aus der Slowakei sowie die Provinzoberin der Slowakischen Provinz, Schwester Cordia, seit Oktober 2022 im Amt, werden als Ehrengäste im Mutterhaus erwartet. Das Festprogramm an diesem Tag soll eine Überraschung für das Geburtstagskind sein.
Mit Heiligen und Päpsten beschäftigt
Als ältestes Kind eines Sparkassenangestellten und einer Bürokraft in der rund 20 000 Einwohner zählenden Stadt Hallein, 15 Kilometer südlich von Salzburg, wuchs Theresia, Taufname Angelika, mit zwei Schwestern und einem Bruder in einem traditionell christlichen Elternhaus auf. In den Zeitraum zwischen ihrer Geburt am 5. Januar 1973 und ihrer Taufe am 13. Januar 1973 fiel damals das Fest der Taufe des Herrn. Schon als Grundschülerin erhielt Theresia Flötenunterricht an der Musikschule Hallein – ein Instrument, das sie virtuos beherrscht.
Fragen und Überlegungen rund um den christlichen Glauben und den Sinn des Lebens beschäftigten sie während ihrer Gymnasialzeit sehr. Auf der Suche nach Antworten begann sie, den Katechismus und Lebensbeschreibungen von Heiligen wie etwa der heiligen Rita von Cascia oder „Das Lied von Bernadette“ und Bücher von Päpsten zu lesen, die in der häuslichen Bibliothek zur Verfügung standen. Die Freude an der Schönheit der Natur und an der Liturgie der Kirche weckten in ihr den Wunsch, Klosterschwester zu werden. Die Firmung durch Weihbischof Mayr am 7. Juni 1987 im Salzburger Dom und die Teilnahme an Exerzitien, die ihre Eltern regelmäßig besuchten und die sie als 16-Jährige aus freien Stücken mitmachte, trugen sehr zur Vertiefung ihres geistlichen Lebens bei. Schließlich erlangte sie die innere Gewissheit: „Gott will mich als Ordensschwester.“
Als Lehrerin in Auerbach
Da ihre Tante Ordensfrau bei den Schulschwestern von Unserer Lieben Frau war, besuchte sie diese in Auerbach. Die Ordensgemeinschaft, die sie hier kennenlernte, zog sie unwiderstehlich an. Doch machte sie zunächst nach dem Abitur von 1991 bis 1995 eine Berufsausbildung als Erzieherin an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Bamberg mit einem Praktikum im Marienkindergarten in Auerbach. 1995 fand dann ihre Einkleidung statt. Es folgten das zweijährige Noviziat bis 1997, die zeitliche Profess, das Juniorat und schließlich die ewige Profess am 26. August 2000. Als Mitglied der Ordensgemeinschaft war Theresia von 1996 bis 1999 als Erzieherin im Auerbacher Fatima-Kindergarten tätig und studierte danach von 1999 bis 2004 in Würzburg Lehramt an Realschulen mit der Fächerkombination Deutsch und Katholische Religion. Zusätzlich erlernte sie das Orgelspiel und absolvierte den C-Kurs für Organisten im Nebenberuf. Nach dem ersten Referendariatsjahr in Augsburg unterrichtete sie im zweiten Referendariatsjahr an der Realschule in Auerbach. Seit dem Schuljahr 2005/2006 wirkt sie als Lehrerin an der Auerbacher Realschule.
Ihre glockenhelle Stimme erklingt schon seit ihrem Noviziat im Schwesternchor. Seit 2005 ist sie als Organistin aktiv und begleitet mit ihrem Orgelspiel den Gemeindegesang und leitet den Schwesternchor. Seit 2018 ist sie Provinzrätin. Am 5. März 2022 wurde sie als Nachfolgerin von Lucilla Hauser, die 20 Jahre lang das Amt innehatte, zur Provinzoberin gewählt. In ihrem ersten Amtsjahr konnte sie neben den vielfältigen administrativen Aufgaben im Mutterhaus in Auerbach schon die zur Provinz gehörigen Filialen in Eichstätt, Höchstadt, Pfronten und Maria Schutz/Österreich besuchen. Als ihre Vertreterin bringt die bisherige Provinzoberin Lucilla Hauser ihre Erfahrung und ihr Können im Provinzrat ein. Die weiteren Rätinnen sind Thekla Hofer und Martha Maderegger. Der Provinzwahl war eine intensive Zeit des Gebetes vorausgegangen. „Das Wahlergebnis ist Ausdruck des Willens Gottes“, ist Theresia überzeugt. „Das Gebet und die Mitarbeit der Schwestern geben mir Zuversicht.“
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