Die Schule ist ein prägender Teil der Kindheit und der Jugend eines jeden Menschen. Auch sie unterliegt dem Wandel der Zeiten. Dessen Dokumente hat Marion Ringl, Leiterin des Museums 34 in Auerbach, über Monate zusammen mit vielen Unterstützern gesammelt, hat Leihgeber gefunden und die Auerbacher Heimatforscher mit ins Boot geholt. Eine wichtige Quelle waren dabei die Aufzeichnungen des Auerbacher Chronisten Joseph Michael Köstler (1849 – 1925), der von Beruf Lehrer war.
„Wir haben so viel Geschichte und so viele Geschichten, wir könnten die Räume drei mal füllen“, sagt Ringl über die Sonderausstellung zur Schulgeschichte in Auerbach. Wer sie im Bürgerhaus anschaut, wird sich wundern, welche Gebäude in der Stadt schon Schulhäuser gewesen sind, kann alte Zeugnisse oder Schulbücher bestaunen oder an eigene Erfahrungen mit Griffel und Schiefertafel beziehungsweise Füllfederhalter denken. Ein kleines Klassenzimmer mit Ausstattung aus den 1950er und 1960er Jahren kam durch die Mithilfe des Schulmuseums in Sulzbach-Rosenberg zustande. An die unrühmlichen Seiten früherer Wissensvermittlung erinnert ein Stock – die unrühmliche Seite des damaligen Schulwesens. Erste deutsche Bundesländer schafften das sogenannte „Züchtigungsrecht“ 1973 ab; Bayern brauchte dafür sogar bis 1983.
Die Ausstellung beginnt im Erdgeschoss mit Aktuellem zu den Auerbacher Schulen, führt über den Aufgang zum Obergeschoss und endet dann im alten Schulzimmer. Eine Mitmach-Möglichkeit für ältere Gäste bietet eine Schulbank, auf der Alben mit Klassenfotos von anno dazumal liegen. Sie stammen aus dem Fundus von Privatleuten und von Heimatforscher Hans-Jürgen Kugler. Da sie nicht durchgehend exakt datiert werden konnten, haben die Macher der Ausstellung generell auf Angaben verzichtet. Wer sich aber selbst wiedererkennt und noch weiß, wann die Klasse mit welcher Lehrkraft fotografiert worden ist, darf die Daten gerne unter das Bild schreiben.
Die Sonderausstellung ist rund sechs Monate bis September dieses Jahres zu sehen, und zwar zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr (außer Mittwoch), zusätzlich Dienstag von 13 bis 18 Uhr und Donnerstag von 13 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für den Besuch gibt es zwar kein Fleißkärtchen, aber eine „Kleine Auerbacher Schulgeschichte“ auf 40 Seiten kostenlos zum Mitnehmen. Geschrieben hat sie Rudolf Weber, der selbst ab 1971 an der Auerbacher Hauptschule unterrichtet und sie neun Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 2008 als Rektor geleitet hat.
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