Auerbach
26.04.2024 - 13:18 Uhr

Start als Mädchenschule mit Internat: Realschule Auerbach wird 70 Jahre alt

1954 eröffnete der Orden der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Auerbach eine Mittelschule für Mädchen. Daraus ist eine Realschule mit drei Trägern geworden, und auch sonst hat sich in 70 Jahren einiges getan.

Die Realschule Auerbach blickt heuer auf eine 70-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich wurde sie als Mädchenmittelschule der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau eingerichtet, die Mädchen nach der 7. Klasse aufnahm. Sie war also sozusagen eine Privatschule, die von den Schwestern allein getragen wurde. Die Eltern der Mädchen mussten Schulgeld und eine Leihgebühr für die Bücher bezahlen.

An die Schule angeschlossen war auch ein Internat, da in der Anfangszeit noch keine Schulbusverbindungen bestanden. Unter den ersten 44 Schülerinnen im Jahr 1954 waren 25 Einheimische, 14 wohnten im Internat. Das Einzugsgebiet reichte weit in die Region hinaus. Weder in Pegnitz noch in Sulzbach, nicht einmal in Bayreuth existierte damals eine Mittelschule. Besonders in den 1970er Jahren war das Internat überbelegt. Erst als die öffentlichen Buslinien allmählich auch entlegene Ortschaften erreichten, ging die Nachfrage nach Internatsplätzen zurück.

Erste Leiterin blieb 30 Jahre

Da die Schülerinnen erst nach der 7. Klasse kamen, besuchten sie die Schule im Regelfall nur drei Jahre bis zur Mittleren Reife. Schwester Pauline Zipperer, die vorher Lehrerin in der Auerbacher Volksschule gewesen war, leitete die Mittelschule 30 Jahre lang. Außer ihr unterrichteten fünf weitere Schwestern. So blieb das Lehrerkollegium fast unverändert bis 1970 bestehen.

In der Zeit von Rektorin Pauline erhielt das Schulgebäude in drei Bauabschnitten seine jetzige Gestalt. Zuallererst erfolgte 1957 ein dringend benötigter Erweiterungsbau. Er schuf genügend Klassenzimmer, einen Schreibmaschinen- und Handarbeitssaal, ein Rektorat und einen Turnsaal. Die wachsende Schülerzahl machte 1968 einen zweiten Erweiterungsbau notwendig. Nun besaß die Schule auch Physik-, Chemie- und Musiksäle, ein Lehrerzimmer und ein Sekretariat. Die jetzige Sporthalle wurde erst 1978 errichtet.

Im selben Jahr formierte sich ein Zweckverband mit drei Kostenträgern: Neben die Schulschwestern traten der Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Auerbach. Aus der privaten Mädchen Kloster-Mittelschule wurde die Realschule des Zweckverbandes. Ein Vertrag legte fest, dass die Leitung bei den Schwestern bleibt und die Schule im christlichen Geist weitergeführt wird. Nun brauchte kein Schulgeld mehr gezahlt werden.

1971 kamen die ersten Jungen

Mit Beginn des Schuljahres 1971/1972 besuchten dann die ersten Jungen die Schule. Das hatte zur Folge, dass auch das Lehrerkollegium wuchs, wobei nun weltliche Lehrer und Lehrerinnen eingestellt wurden. Wichtige Neuerungen waren die Einführung des Faches Französisch als Prüfungsfach sowie die Einführung der sechsstufigen Realschule im Jahr 2001. Seit 26 Jahren wird auch eine Hausaufgabenbetreuung an vier Nachmittagen pro Woche angeboten.

Im Oktober 2003 wurde die damals 36-jährige Schwester Lioba Endres zur neuen und bis dahin jüngsten Schulleiterin ernannt, die die Realschule je hatte. Momentan unterrichten acht Schwestern an der Realschule, eine weitere ist als Schulsekretärin tätig. Insgesamt setzt sich das Lehrerkollegium aus 25 Personen zusammen. Rund 300 Kinder besuchen derzeit die Schule.

Service:

70-Jahr-Feier in der Realschule Auerbach

  • Termin: Dienstag, 30. April, von 15 bis 20 Uhr
  • Eingeladen: aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler, Eltern und Freunde
  • Angekündigt: "eine Zeitreise voller Spaß, Unterhaltung und Erinnerungen", Speisen und Getränke
 
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