Lange mussten die Auerbacher auf eine Neuauflage der Veranstaltung "Maffei-Spezial" warten, doch es hat sich gelohnt: Schorsch Bross mit seinen vielfältigen Künsten und die Gruppe Blech-Akkord waren Garanten für einen stimmungsvollen und kurzweiligen Abend in der Kulturhalle des alten Auerbacher Bergwerks.
Es ist wohl nicht übertrieben, Schorsch Bross als "echten Tausendsassa" zu beschreiben. Er ist musikalisch und sportlich bestens vorbereitet, hat eine enorme Bühnenpräsenz und einen guten Draht zu seinem Publikum. Und als i-Tüpfelchen spricht der Künstler auch noch mehrere Fremdsprachen. Seine Moderation am Samstag machte er locker zweisprachig und bezog auch die 35 französischen Gäste mit ein. Bürgermeister Joachim Neuß und das Team des Partnerschaftsvereins Opla hatten sich dafür entschieden, den Samstagabend zusammen mit den Besuchern aus der Partnerstadt Laneuveville bei Varieté, Volksmusik und Geselligkeit im früheren Bergwerk Maffei zu verbringen. Schorsch Bross nahm die Gäste von der ersten Minute an mit – nicht nur beim gemeinsamen Luftballon-Modellieren. Dank seiner französischen Übersetzungen hatten sie ebenso viel und häufig etwas zu lachen wie die deutschen Gäste.
Wenn Bross ein Alphorn auspackt, spielt er dieses nicht einfach, sondern bringt Comedy und Artistik in den Auftritt ein. Wer hätte vorher gedacht, dass man ein Alphorn auch spielen kann, während man auf dem Kopf steht und mit den Füßen wackelt? Oder dass man ein Alphorn auf dem Kopf balancieren kann? Schorsch Bross ist ein wahrer Alleskönner. Sicher fährt er Hochrad und kann dabei noch jonglieren oder Ringe zielgenau an einem Besen einhängen, den er dabei auf der Stirne balanciert.
Die Corona-Zeit sei schwierig gewesen, erzählte er vor seiner Show auf der Maffei-Bühne. Über Monate hatte er keine Auftrittsmöglichkeiten. Umso öfter habe er trainiert, um seine Kunststücke und seine besondere Artistik zu üben und nichts von seiner Beweglichkeit einzubüßen. "Viele Kollegen haben aufgegeben", sagt er. Schorsch Bross, der mit bürgerlichem Namen Jörg Treiber heißt, überzeugt sein Publikum so gut wie vor der Pandemie.
Gemeinsame Proben sind auch für Musikgruppen wichtig, selbst dann, wenn sich Profis zusammentun. Böhmische und bayerische Blasmusik, wie sie in der Regel von deutlich größeren Ensembles intoniert wird, ist das Metier von Blech-Akkord. Die vier Musiker, die sich gerne als "erste Boygroup der Volksmusik" bezeichnen, überbrückten nicht die Pausen zwischen den Varieté-Vorführungen, sie stellten perfekt das eigene Können unter Beweis.
Christian Floth (Tuba) Rudi Huber (Basstrompete und Tenorhorn), Karlheinz Leipold (Akkordeon) sowie Robert Vogel (Trompete und Tenorhorn) waren bei Maffei-Spezial die perfekte Ergänzung zu Schorsch Bross. Die Zuhörer dankten mit viel Applaus, schunkelten zwischenzeitlich und begannen zu späterer Stunde sogar vereinzelt zu tanzen. Robert Vogel spielte auch auf einem von ihm selbst entwickelten Vogelhorn, das einem kleinen, handlichen Alphorn ähnelt.
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