Der Tagesablauf der Kinder in der Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in Auerbach

Auerbach
19.06.2022 - 12:20 Uhr
OnetzPlus

Manche haben traumatische Erlebnisse gemacht, und alle spüren das Gefühl, weit weg von zu Hause zu sein. Einige Menschen versuchen, es den ukrainischen Kindern in Auerbach etwas leichter zu machen.

Aktuell sind 49 Personen, die vor dem Krieg in ihrer ukrainischen Heimat geflüchtet sind, in der Notunterkunft in Auerbach untergebracht. Sie nutzen verschiedene Zimmer im früheren Schwesternwohnheim der St.-Johannes-Klinik. Familien können dabei zusammen in einem Zimmer bleiben und werden nicht getrennt.

Betreut werden die Flüchtlinge, vorwiegend Mütter mit ihren Kindern, von drei Mitarbeiterinnen des Landratsamtes. Dazu zählt Gerlinde Kummert, die ein kleines Büro im Erdgeschoss ihr Eigen nennt: "Hier läuft eigentlich alles zusammen." Zusammen mit Daniela Ludwig und Taya Stavytska hält sie dieses Büro von morgens 8 Uhr bis abends 18 Uhr besetzt. "Ruhe gibt es für uns eigentlich kaum", sagt Gerlinde Kummert. Denn immer wieder fallen die verschiedensten Dinge an. Es müssen Fahrten abgeklärt werden, Arztbesuche organisiert oder auch mal ein Streit geschlichtet werden.

Auch Ehrenamtliche engagiert

Taya Stavytska, selbst aus der Ukraine, übersetzt viel. Sie ist seit fünf Jahren hier und spricht perfekt Deutsch. Auch müssen die Zimmer wieder hergerichtet werden, wenn Personen die Unterkunft verlassen und andere erwartet werden. "Manchmal ist die Koordination sehr schwierig", sagt Kummert.

Unterstützung bekommen die Flüchtlinge aber nicht nur vom Landratsamt, sondern auch von vielen ehrenamtlichen Helfern in Auerbach. Die Kinder starten am Morgen mit einem eigenständigen Sportunterricht, den Natalia Kovalchuk abhält. Die Lehrerin aus der Ukraine ist selbst geflüchtet. Zusammen mit ihrer Schwester Lillia Zalzburg organisiert sie weitgehend den Tagesablauf der vielen Kinder. "Rituale sind an jedem Morgen dabei. So zum Beispiel 'Was wünsch ich mir und was wünsche ich dir'?"

In Gemeinschaft unterwegs

Nach dem Frühstück geht es in den Unterricht, der in einem kleinen Zimmer stattfindet. "Hier wird Mathe und natürlich auch Deutsch unterrichtet", berichtet Birgit Barth, die sich seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge als Helferin engagiert. Sie unternimmt viel mit den Flüchtlingen, ztum Beispiel Wanderungen. „Hier sind alle Kinder dabei und freuen sich, in der Gemeinschaft unterwegs zu sein."

Basteln, Malen und noch vieles mehr sind am Vormittag für die Kinder im Tagesablauf dabei. Das lenkt sie etwas ab von dem, was ihnen widerfahren ist, und dem Gedanken, dass sie weit weg von zu Hause sind. Die tägliche Ausgabe des Essens, das vom Kommunalunternehmen Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach kommt, übernimmt der Regionalverband Jura des Arbeiter-Samariterbunds.

 
 

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