Im vierten Anlauf nach der Corona-Pause konnte der Förderverein Museum34 Auerbach seine Jahreshauptversammlung abhalten. Vorsitzender Joachim Neuß erklärte, dass die vergangenen zwei Jahre auch für die Kultur eine schwierige Zeit waren. Während keine Mitgliederversammlungen oder Sitzungen stattfinden konnten, wurde dennoch hinter den Kulissen fleißig gearbeitet. Die Museumsleiterin Marion Ringl habe inzwischen ein Netzwerk weit über Auerbach hinaus aufgebaut und zwei Sonderausstellungen organisiert, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Museum. Die Aktualisierung der Dauerausstellung, die zuerst monatlich, dann im Zwei-Monats-Rhythmus erfolgte, wurde nicht weiterverfolgt, soll aber wieder aufgenommen werden. Sowohl Marion Ringl als auch Doris Bundscherer seien aufmerksame Beobachter von Internet-Angeboten. Deshalb konnten zwei weitere Henfling-Bilder erworben werden. Außerdem erfolgte im Mai 2022 der Ankauf eines fünften Auerbacher Pfennigs. Im Berichtszeitraum war ein stetiger Anstieg an überlassenen Objekten aus der Bevölkerung zu bemerken und daraus ergab sich ein steigender Bedarf an Lagerraum, der glücklicherweise auf der Neumühle angemietet werden konnte, heißt es.
Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs schafften den Umzug auf dem kleinen Dienstweg, so der Vorsitzende Neuß. Er würdigt die intensiven Hintergrund-Aktivitäten. Großes Lob gab es für das Stadtarchiv mit seiner Leiterin Doris Bundscherer. Das Auerbacher Stadtarchiv dient auch als Musterarchiv für das geplante Archiv der Frankenpfalz-Gemeinden. Sehr erfreut zeigte sich Joachim Neuß, dass im Berichtszeitraum die Transkription weiterer Bände der Köstler-Chronik erfolgt ist. Museumsleiterin Marion Ringl ließ in ihrem Bericht die beiden Sonderausstellungen noch einmal Revue passieren. Derzeit läuft noch die Ausstellung "Wirtschafts-wunderjahre – Aufbruch in goldene Zeiten" eine realitätsgetreue Nachbildung des Lebens in der Nachkriegszeit. Ringl berichtet, dass am "Sommer in der Stadt"-Wochenende kurzfristig Führungen organisiert wurden. Sie bedankte sich bei Alfred Graf, Josef Schaller, Georg Büttner und besonders bei Rudolf Weber für die Unterstützung an den beiden Tagen. Stark nachgefragt waren auch die Kirchturmführungen durch Anton Lord. Die Corona-bedingten Schließperioden wurden genutzt, um die im Dachboden des Museums befindlichen Exponate auf die Stockwerke zu verteilen, zu sichten, neu zu sortieren und zu erfassen. Rund 150 geeignete Boxen mit Rollen wurden hierfür angeschafft. Die Museumsleiterin berichtet weiterhin, dass man im Herbst 2020 ein Außenlager für die vorhandenen Großexponate anmieten konnte, nach dem man seit Jahren Ausschau gehalten hatte.
Durch den Förderverein wurden im Berichtszeitraum verschiedene Exponate angeschafft, darunter so Kurioses wie die erste Telefonanlage aus dem Rathaus oder ein Notsarg. Marion Ringl hat inzwischen auch die Verantwortung für das Lodes-Museum übernommen, nachdem Josef Schaller hierfür nicht mehr zur Verfügung steht. Bürgermeister Joachim Neuß und Marion Ringl bedankten sich bei Schaller für den Aufbau des Museums, die Aufarbeitung des künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Lodes und sein Engagement über zehn Jahre hinweg mit einem Geschenkkorb. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Georg Büttner und dem kürzlich verstorbenen Josef Felser. Ringl wird nun zusammen mit Georg Büttner eine neue Konzeption erstellen und künftige Ausstellungen planen.
Im Stadtarchiv war während der Coronazeit einiges los, erzählte Archivleiterin Doris Bundscherer. Einige Leute nutzten ihre freie Zeit für Familienforschung. Das Archiv erhielt viele Anfragen, die teilweise sehr umfangreich und zeitaufwändig zu bearbeiten waren. Für solche Anfragen hat das Archiv im Mai letzten Jahres ein zusätzliches Mittel zur Hand bekommen: Die Stadt erwarb von Kugler dessen Datenbank, die er im Zuge seiner Recherchen für seine Häuserchronik angelegt hatte. Außerdem sind darin die Daten aller Personen aus der Einwohnermeldekartei und den Standesamtsbüchern im Archiv erfasst, die nicht mehr vom Datenschutz betroffen sind, so dass inzwischen ca. 40.000 Personen erfasst sind. Die Datenbank wird ständig erweitert und sei, so Bundscherer, eine große Bereicherung für das Archiv. Auf einen Tipp von Stadtrat Herbert Appl hin konnte das Archiv ein besonderes Buch erwerben, "E funere Phoenix" stammt von Wolfgang Rinswerger, einem Abt aus dem Kloster Michelfeld und ist aus dem Jahr 1729. Das Herzensthema der Archivleiterin ist die Köstler-Chronik und ihrer Übertragung. Doris Bundscherer bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den rührigen Übersetzern der Chronik.
Die Neuwahlen erbrachten fast unveränderte Kontinuität im Vorstand: Vorsitzender bleibt Joachim Neuß, seine Stellvertreterin Doris Bundscherer. Schriftführerin ist weiterhin Marianne Mimler-Hofmann, Kassier bleibt Georg Büttner. Als Beisitzer wurden Horst Rössl, Marion Ringl, Rudi Weber, Sieglinde Grüner-Kubitza und Rudi Lutye gewählt. Revisoren sind weiterhin Herbert Appl und Edmund Goß.
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