Auerbach
29.07.2018 - 16:54 Uhr

Wohnmobil-Stellplatz in Zentrumsnähe

Manchmal lohnt es sich, bei der Umsetzung von Projekten ein wenig zu warten. Ein Beispiel liefert der neue Abstellplatz für Wohnmobile am Behälterweiher.

Bürgermeister Joachim Neuß und Architekt Johann Ernst leisten bei der offiziellen Übergabe des Wohnmobil-Stellplatzes Beistand beim Anbringen des Schaukastens. cs
Bürgermeister Joachim Neuß und Architekt Johann Ernst leisten bei der offiziellen Übergabe des Wohnmobil-Stellplatzes Beistand beim Anbringen des Schaukastens.

(cs) „Die Stadt hatte Glück, dass dieses früher im Privatbesitz befindliche Grundstück bebaut werden konnte“, sagte Bürgermeister Joachim Neuß bei der offiziellen Übergabe. Über Jahrzehnte stand es zum Verkauf: „Dann hat der Preis gestimmt.“ Jetzt hofft die Stadt, mit der innerstädtischen, aber dennoch ruhigen Lage in Bachnähe bei den Wohnmobilisten zu punkten.

In zwei Monaten Bauzeit entstanden auf dem 2600 Quadratmeter großen, brachliegenden Areal acht Stellplätze. Nach den Standards des ADAC sind sie mit Strom, Frischwasserzapfanlagen und einer zentralen Abwasserentsorgung ausgestattet. 19 Bäume, 725 Quadratmeter Grünfläche und ein Rundweg tragen darüber hinaus zu einem angenehmen Aufenthalt bei.

Die Stellplatzgebühr von fünf Euro pro Nacht/Tag schließt fünf Kilowattstunden Stromnutzung ein. Frischwasser kostet einen Euro pro 100 Liter, Abwassergebühr inklusvie. Kleinmengen sind über die sogenannte „Kaffeetasse“ zu bekommen. Geld werde die Stadt damit nicht verdienen, war Neuß klar: „Was wir wollen, ist Leute nach Auerbach locken, was sicher noch etwas dauern wird.“ Schilder an der B 85 und B 470 sowie innerorts weisen auf den Stellplatz hin. Er könnte ohne weitere Erdarbeiten für zwölf Wohnmobile erweitert werden. Die Stadt wolle vor allem Durchreisende ansprechen. Ohne Konkurrenzdenken wies Neuß als Alternative für einen längeren Aufenthalt auf das Gelände der Gaststätte „Schlupfloch“ in Hohe Tanne hin.

Um eineinhalb Jahre in Verzug gebracht haben das Projekt die Fördermodalitäten. Immerhin werden 60 Prozent über Zuschüsse finanziert. Der Ansatz von 385 000 Euro wurde bei tatsächlichen Kosten von 350 000 Euro nicht voll ausgeschöpft.

Auch Architekt und Planer Johann Ernst zeigte sich rundum zufrieden mit dem Ergebnis. Unter mehreren möglichen Standorten hätten Zentrums- und Naturnähe, aber auch die Versorgungseinrichtungen, Discounter und Tankstelle, den Ausschlag für den Behälterweiher gegeben. Aus optischen Gründen habe man sich gegen eine schwarze Asphaltdecke und für die Einstreudecke entschieden. Abgegrenzt zur anschließenden Wohnbebauung wird der Versorgungsbereich mit einer Hainbuchenhecke.

Die vom Stadtrat beschlossene Stellplatzordnung sieht eine maximale Aufenthaltsdauer von drei Tagen vor. Damit soll verhindert werden, dass sich Dauerparker ansiedeln. Bauhofmitarbeiter werden ein Auge darauf werfen, dass die Regelungen eingehalten werden. In einem Schaukasten wird es für die Besucher auch Hinweise auf die Stadt selbst und andere Informationen geben.




 
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