Bad Neualbenreuth
18.11.2025 - 11:53 Uhr

Altbürgermeister Albert Köstler jetzt Ehrenbürger von Bad Neualbenreuth

Die Ehrenmedaille für Meinhard Köstler, das Marktwappen in Gold für Josef Schnurer und Wolfgang Plonner: Mehrere Auszeichnungen sind beim Bäderempfang in Bad Neualbenreuth verliehen worden. Altbürgermeister Albert Köstler ist Ehrenbürger.

Am 13. November 2019 wurde Neualbenreuth der Bädertitel verliehen, seitdem findet immer an diesem Tag der Bäderempfang statt. Auch dieses Jahr füllten die geladenen Gäste den Tillensaal. Musikalisch begleitete die Veranstaltung das Gitarrenensemble der Kreismusikschule unter Leitung von Ctibor Süsser. Jeder Gast wurde beim Abschied mit dem „Huasnoatoutara“ verabschiedet – ein altes Stammessymbol der Egerländer, ein Hosenknopf der Egerländer Tracht – als Backwerk. Es ist auch im Dorfladen erhältlich.

Bürgermeister Klaus Meyer freute sich, dass Vertreter von „Euradon“ gekommen waren: Die Vereinigung europäischer Radonheilbäder weilte gerade zur Herbsttagung im Sibyllenbad. Mit dabei waren Hoteliers, Vermieter und Gastronomen sowie Vertreter der Vereine. Roland Grillmeier bescheinigte den Bad Neualbenreuthern ein aktives Jahr mit einer Vielzahl an Veranstaltungen. „Ihr seid ein Siegerdorf", so der Landrat und fand, dass Bad Neualbenreuth beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ eigentlich Gold verdient hätte. Die Millioneninvestition beim Sibyllenbad sei eine tolle Sache; dort sei etwas Großes am Entstehen; auch das Interesse der Badegäste sei entsprechend.

"Gemeinsam vieles erreicht"

„Gemeinsam haben wir vieles erreicht“, dankte Sibyllenbad-Werkleiter Gerhard Geiger für die großartige Unterstützung. „Wir haben zwei tolle Quellen, wir sind gut für die Zukunft aufgestellt“, sagte der im kommenden Jahr ausscheidende Werkleiter.

Bürgermeister Klaus Meyer nahm vier hohe Auszeichnungen vor. Josef Schnurer und Wolfgang Plonner erhielten das Goldene Marktwappen 2025. In der ausführlichen Laudatio wurde Josef Schnurer gewürdigt, für seinen jahrzehntelangen Einsatz in der Wasserversorgung, als Bauhofchef und nicht zuletzt für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement im gesellschaftlichen Bereich – als Mitglied der Feuerwehr und im Pfarrgemeinderat, bei der Arge Grenzlandturm, in der Jagdgenossenschaft und als Feldgeschworener seit 1972. Im Tourismusverein sei Schurer, so der Bürgermeister, eine der tragenden Säulen.

Wolfgang Plonner ist vielfältig aktiv in der Kirche. Schon in der fünften Klasse übernahm er unter der Woche die Aufgabe als Mesner, später auch als Ministrant und Lektor. Dem Pfarrgemeinderat gehört der Sprecher des Gremiums seit 1990 an. Seit 2011 ist er Mesner in der Pfarrei St. Laurentius. Weitere Verdienste erwarb er sich bei der Feuerwehr und beim TSV, beim OWV und Roten Kreuz, hieß es in der Würdigung. Früher war Wolfgang Plonner zudem erfolgreicher Schauspieler in der Laienspielgruppe.

Thema "Fraisch" in allen Facetten

Mit der Ehrenmedaille der Marktgemeinde wurde Meinhard Köstler ausgezeichnet. Der gebürtige Ernestgrüner ist Mitglied in vielen Vereinen und war hier in verantwortungsvollen Positionen tätig. Egal ob Reservisten- und Soldatenkameradschaft, Oberpfälzer Waldverein, Arge Grenzlandturm und der Schönstatt-Bewegung, überall hat Meinhard Köstler bleibende Spuren hinterlassen. Von 1996 bis 2008 gehörte er dem Marktrat an, von 1996 bis 2002 war er zudem Dritter Bürgermeister. Der örtlichen Reservisten- und Soldatenkameradschaft steht er seit mehr als 40 Jahren als Vorsitzender vor. Wichtig ist ihm zudem das Thema „Fraisch“, diese hat er in all seinen Facetten erforscht und der Nachwelt aufbereitet. Zahlreichen Festschriften in Bad Neualbenreuth wären ohne seine Unterstützung nicht entstanden, betonte der Bürgermeister.

Schließlich erhielt Altbürgermeister Albert Köstler die Ehrenbürgerrechte verliehen – die höchste Auszeichnung, die die Marktgemeinde zu vergeben hat. 12 Jahre war er ehrenamtlicher und 18 Jahre hauptamtlicher Bürgermeister. „Er hat sich herausragende Verdienste um unsere Marktgemeinde erworben“, sagte Meyer. Albert Köstler habe maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Marktgemeinde zu einem Kur- und Erholungsort, "zur größten Tourismusgemeinde im Landkreis", unterstrich der amtierende Bürgermeister: "Das Sibyllenbad wurde bei ihm zur Chefsache.“

Die gesamte technische Infrastruktur der Marktgemeinde trage Köstlers Handschrift – mit Kläranlage, Regenüberlaufbecken, zwölf Pumpwerken und 30 Kilometer Abwasserleitungen. Klaus Meyer verwies auf die Erschließung neuer Trinkwasserbrunnen, den Bau eines Hochbehälters und von Entsäuerungsanlagen unter der Amtszeit seines Vorgängers. Er sei in fast allen Ortsteilen an „denkmalpflegerischen Leuchttürmen“ beteiligt gewesen. „Albert Köstler hatte immer ein feines Gespür für das Ausschöpfen von Fördermöglichkeiten.“ Auch nach seiner 30-jährigen Amtszeit ist Köstler weiter aktiv, etwa im Gemeindearchiv, das er mit Zig-Tausenden von Datensätzen digitalisiert und so der Nachwelt erhält. „Das Bild von Bad Neualbenreuth hat sich durch sein außergewöhnliches Engagement deutlich positiv verändert“, sagte Klaus Meyer. „Vom idyllisch gelegenen Grenzdorf zum bedeutendsten Kur- und Erholungsort der nördlichen Oberpfalz.“

Gerührt von der Ehrung

„Ich fühle mich durch die Auszeichnung sehr geehrt“, dankte Meinhard Köstler, der seit 56 Jahren in Bad Neualbenreuth ehrenamtlich tätig ist. „Ich danke vor allem meinen Wegbegleitern", die er humorvoll „Narren“ nannte: „Ohne die wäre gar nichts gegangen.“ Ehrenbürger Albert Köstler freute sich über die Verleihung der Ehrenbürgerrechte: 28 Jahre nach der letzten Verleihung an Pfarrer Oswald Mayerhöfer wurde die Auszeichnung wieder vergeben.

„Ich bin gerührt und voller Dankbarkeit", sagte der Geehrte und meinte mit fast tränenerstickter Stimme, dass er es "vom Haislbou zum Ehrenbürger“ gebracht habe. „Ich danke allen, die mich über die Jahrzehnte begleitet haben." Albert Köstler dankte seiner Frau und seiner Familie und appellierte an die Jugend, „das Geschaffene zu erhalten". Für Bürgermeister Klaus Meyer war es sein letzter Bäderempfang, am 30. April 2026 endet seine Amtszeit. Mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne endete die Veranstaltung.

 
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