Dorfladen und noch viel mehr: Ideen für altes Haus in Bad Neualbenreuth

Bad Neualbenreuth
22.11.2022 - 15:43 Uhr
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Wie könnte ein altes Anwesen am Marktplatz von Bad Neualbenreuth mit neuem Leben gefüllt werden? Eine Studie zeigt vielfältige Möglichkeiten auf. Was alle drei Varianten gemeinsam haben, ist der Einzug eines Dorfladens.

Wie das gemeindeeigene Anwesen Marktplatz 4 in Bad Neualbenreuth neu genutzt werden könnte, zeigte Architekt Ulrich Greiner (Neustadt/WN) in der jüngsten Marktratssitzung auf. Dieser hat im Zuge einer Machbarkeitsstudie drei Varianten ausgearbeitet. Nun gilt es, die Finanzierung und die Fördermöglichkeiten zu prüfen.

Bürgermeister Klaus Meyer sagte eingangs, dass auch die Erstellung der Machbarkeitsstudie gefördert werde. Von der Neunutzung des Gebäudes verspreche er sich eine nicht unerhebliche Belebung des Marktplatzes. "Eine Machbarkeitsstudie ist Voraussetzung, wenn im Gebäude neues Leben Einzug halten soll", erklärte Ulrich Greiner und stellte die Varianten in einer 30-minütigen Präsentation mit Animationsfilm vor. Jede davon sieht im Erdgeschoss einen neuen Dorfladen und ein öffentliches WC vor. Ein Aufzug soll zudem für Barrierefreiheit im Gebäude sorgen.

Bücherei und Sitzungssaal

Bei der Variante I würde im Obergeschoss eine Bücherei geschaffen, werden, weitere Räume würden vorerst nicht ausgebaut. Insgesamt stünden im Erd- und im Obergeschoss 226 Quadratmeter zur Verfügung. Die Variante II sieht im Obergeschoss zusätzlich einen Raum für die Mutter-Kind-Gruppe vor, die Bücherei fällt etwas kleiner aus. Bei Variante III würde im Obergeschoss zusätzlich ein neuer Sitzungssaal eingerichtet, allerdings müsste in dem Fall ein neues Treppenhaus angebaut werden. Zur Nutzung stünden 367 Quadratmeter zur Verfügung, davon allein 161 Quadratmeter für den Sitzungssaal. An Kosten für Sanierung und Ausbau nannte Greiner bis zu 2,8 Millionen Euro.

Bürgermeister Meyer hielt einen neuen Sitzungssaal im Obergeschoss durchaus für vorstellbar. Die beengten Räume des Rathauses würden dann der Vergangenheit angehören. "Wir erhoffen uns hohe Zuschüsse, der Eigenanteil muss für uns zu stemmen sein", sagte Meyer. "Ein Dorfladen, eine Bücherei, eine Krabbelgruppe und ein genutzter Innenhof können zur Belebung des Marktplatzes beitragen", meinte der Bürgermeister. Architekt Ulrich Greiner könnte sich zudem den Einbau eines Geldautomaten im Erdgeschoss vorstellen. Der Marktrat war sich einig, die Machbarkeitsstudie jetzt der Regierung der Oberpfalz vorzulegen und auf die Finanzierbarkeit prüfen zu lassen.

Liste für Städtebauförderung

Abgesegnet hat das Gremium auch die Bedarfsmitteilung 2023 für die Städtebauförderung. Gemeldet wurden insgesamt sieben Projekte mit einer Fördersumme von insgesamt 4,41 Millionen Euro. Neben dem Anwesen Marktplatz 4 stehen in der Liste unter anderem der Ausbau der Ortsstraße "Quergraben", das kommunale Förderprogramm für private Anwesen, die Sanierung eines Stadels in der Judengasse sowie die Schaffung von Barrierefreiheit im Tillensaal. Weiter sagte Bürgermeister Meyer, dass auch 2023 wieder eine Stabilisierungshilfe beantragt werde. Grünes Licht gab es ferner für beantragte Sanierungsarbeiten an zwei privaten Anwesen an der Waldsassener Straße. Beide Projekte seien förderfähig, hieß es.

Suche nach Stromanbieter

Ein Thema war auch eine kommunale Bündelausschreibung für Strombezug in den Jahren 2024 bis 2026. Der Markt hat laut Bürgermeister Meyer in der jüngsten Ausschreibung keine Angebote erhalten und fällt in die Grundversorgung zurück. In diesem Zusammenhang berichtete Meyer, dass sich die Kosten für die Stromversorgung der Kläranlage verdreifacht hätten. Diese enorme Preissteigerung sei nicht nachvollziehbar. Einstimmig sprach sich der Marktrat dafür aus, an der Bündelausschreibung nicht teilzunehmen. Die Verwaltung wurde aufgefordert, auf dem Strommarkt einen günstigen Anbieter zu finden.

Keine Sammelaktionen mehr

Weiter berichtete Bürgermeister Meyer von einem Schreiben des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Demnach könne die örtliche Kameradschaft keine Sammlungen mehr durchführen. Meyer bat die Soldatenkameradschaft, sich wie Vereine in anderen Orten künftig an Allerheiligen an den Friedhofseingängen zu platzieren und um Spenden zu bitten. Heuer wolle die Gemeinde aushelfen: Ab 1. Advent steht im Rathaus eine Sammelbüchse für diesen Zweck.

Neues Ziel bei Übernachtungen

Erfreut teilte Bürgermeister Meyer mit, dass im Oktober 11 000 Übernachtungen gezählt worden seien. Damit seien es heuer insgesamt schon 79 700 Übernachtungen, deutlich mehr als die anvisierten 65 000. Neues Ziel für das Jahr seien nun 90 000 Übernachtungen.

UV-Anlage und Asphaltierung

Im Zusammenhang mit der Verkeimung von Wasserquellen stimmte der Marktrat jetzt doch für die Anschaffung einer UV-Reinigungsanlage für rund 17 000 Euro. Im Urlspitzweg wurden laut Klaus Meyer Asphaltierungsarbeiten durchgeführt. Die für heuer geplante Fertigstellung sei aber nicht machbar.

 
 

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