Mehr als 35 Verkaufsstände, ein Helferteam mit rund 150 Leuten und eine Essensauswahl, die bei Festen in der Region wohl einzigartig sein dürfte. Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die Verantwortlichen des Tourismusvereins Sibyllenbad/Bad Neualbenreuth, damit der "Herbstzauber" – seit 2019 der erste ohne Einschränkungen – ein Erfolg werden konnte und in guter Erinnerung bleibt.
Die Besucher kamen aus dem Landkreis Tirschenreuth, aus Oberfranken und aus benachbarten Regionen im Süden. Auch viele Besucher aus Tschechien waren gekommen. Beim großen grenzüberschreitenden Fest ohne Barrieren waren die Nachbarn auch aktiv dabei: In der Bulldog-Parade fuhren bis auf wenige Ausnahmen fast nur tschechische Oldtimer mit – aus Lipova, Skalna und sogar aus Pilsen.
Historische Maschinen im Einsatz
Spektakulär die alten Handwerkstechniken, die beim Kartoffelfest demonstriert wurden – etwa das Anfertigen von Strohbändern mittels einer voll funktionsfähigen 99 Jahre alten Maschine. Oder das „Drischel-Dreschen“ – ganz nach dem Motto „Fleisch im Dipfla, Katz' hout's g'fressen“: "Dieser Spruch gab den Takt vor", erzählte Josef Rosner.
Höhepunkt war das „Kartoffelklauben“. Hunderte Besucher, darunter viele Kinder, machten dabei mit. Denn die "Ernte" durfte mit nach Hause genommen werden. Mit drei alten Kartoffel-Erntemaschinen wurde die „Schätze“ aus dem nassen Boden befördert. Ein wildes Schubkarren-Rennen, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gab, rundete den erlebnisreichen Nachmittag ab.
Kulinarik rund um die Knolle
Die Vielfalt war einzigartig, rund 25 verschiedene Gerichte gab es zum Genießen – viele natürlich mit der Knolle. Von Kartoffelspiralen bis hin zur leckeren Kartoffelsuppe oder Matjes mit Kartoffeln oder einer Antipasti-Pfanne mit Kartoffeln oder auch Dotsch mit Apfelmus, die Auswahl war überwältigend. Zudem gab es auch böhmische Liwanzen mit Apfelmus, frische handgefertigte „Köichl“, Zwetschgenknödel und mehr.
Ganz begeistert von dem Spektakel war die 44. Bayerische Kartoffelkönigin, die 19-jährige Michelle aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Sie war zum ersten Male in der Region, ganz unbekannt ist Hoheit das Stiftland aber nicht: Im Hauptberuf arbeitet Michelle beim Maschinenring und betreut auch den in Tirschenreuth mit. "Es freut mich sehr, wenn sich so viele Leute für die Landwirtschaft, speziell für die Kartoffel interessieren. Es macht mir hier großen Spaß“, so Michelle gegenüber Oberpfalz-Medien.
Knalleffekt zum Auftakt
Eröffnet wurde das 19. Kartoffelfest von den Böllerschützen des Schützenvereins Ringelstein Ottengrün. Die Truppe war mit 16 Frauen und Männern angetreten. Dieses Schießen war der besondere Knalleffekt für ein Fest im Landkreis, das nach der Corona-Zwangspause wieder an den früheren Zuspruch anknüpfen darf.
Bürgermeister Klaus Meyer führte den gesamten Tag als umtriebiger Moderator durchs Kartoffelfest führte, zeigte sich ebenso begeistert über die Resonanz: „Ich hätte nicht gedacht, das so viele Leute kommen, zumal es um 10 Uhr noch stark geregnet hat." Gottseidank habe dann das Wetter einigermaßen gehalten, so Meyer. Viele Besucher auch von auswärts zeigten, dass das Kartoffelfest weit über die Landkreisgrenzen hinaus einen guten Ruf genieße.
Auch Alfons Schnurrer, Vorsitzender des Tourismusvereins, zeigte sich beeindruckt vom großen Interesse an diesem Fest. Er unterstreicht vor allem die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer. Ohne die wäre ein solches Fest kaum zu stemmen.
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