Recht versteckt im Ortsteil Maiersreuth liegt die Kläranlage, umgeben von viel Grün. "Hier ist das wirtschaftliche und innovative Zentrum unserer Marktgemeinde", bemerkte Bürgermeister Klaus Meyer, als er kürzlich mit den Mitgliedern des neu gebildeten Gremiums die Anlage besichtigte, neben der sich auch eine große Biogasanlage befindet. Das Sagen in der Einrichtung hat von Anfang an Klärwärter Reinhold Bauer, der von seinem Mitarbeiter Thomas Scharnagl unterstützt wird.
Zustand kürzlich geprüft
"Unser Ziel beim Betrieb der Anlage ist kein Gewinn, sondern Kostendeckung", informierte Klaus Meyer. Er hob hervor, dass vor allem die sechs neuen Markträte die Anlage näher kennenlernen sollten. Bei einem kürzlichen Check mit Vertretern des Planungsbüros Zwick habe sich herausgestellt, dass in der Einrichtung alles top in Schuss sei. "Unser Ziel ist es, der Natur wieder sauberes Wasser zuzuführen. Dafür nimmt die Marktgemeinde viel Geld in die Hand", sagte Meyer und machte deutlich, dass Wasserversorgung und Kläranlage in kommunaler Hand bleiben müssten.
Klärwärter Reinhold Bauer führte die Gäste durch die Anlage und gab Erläuterungen, wobei die Begeisterung für seine Aufgaben deutlich wurde. Normalerweise gibt es in der Kläranlage einen täglichen Abwasserzulauf von rund 600 Kubikmetern, wegen der Schließung des Sibyllenbades im Zuge der Corona-Krise habe sich diese Menge aber fast halbiert. "Wenn Kartoffelfest oder Weihnachtsmarkt ist, spüren wir das auch in der Kläranlage, der Einlauf ist weitaus höher als normal", sagte Bauer. "Aber darauf sind wir eingerichtet."
32 Kilometer langes Netz
Die Besucher erfuhren, dass in der Marktgemeinde ein Kanalnetz mit einer Länge von rund 32 Kilometern besteht. Für den Transport des Abwassers aus den Gemeindeteilen nach Maiersreuth sorgen zahlreiche Pumpwerke. Beim Rundgang hörten die Markträte viele technische Details, lernten aber auch einzelne Arbeitsabläufe kennen. Die Kläranlage ist für 4000 Einwohner ausgelegt. "Wir haben also noch Luft nach oben", sagte Bauer. 2016 wurde eine neue Maschinenhalle errichtet, auf deren Dach sich eine Photovoltaikanlage für den Eigenstrombedarf befindet. Kurz ein Thema war auch der getrocknete Klärschlamm, der vielen Kommunen zunehmend Sorgen bereitet.
Arbeiten in Eigenregie
Die Klärwärter versicherten, dass auf Sauberkeit geachtet werde und es vor Ort immer so aussehe - nicht nur, wenn die Markträte vorbeischauen. Viele kleinere Reparaturen und Schönheitsmaßnahmen werden in Eigenregie durchgeführt, auch um damit die Marktgemeinde finanziell zu entlasten. Im kommenden Jahr sollen Beckensanierungen vorgenommen werden. Man wolle die Anlage stets auf dem Laufenden halten. Reinhold Bauer und Thomas Scharnagl sind aber nicht nur in der Kläranlage aktiv, wie die Besucher am Ende noch erfuhren. Das Duo führte auch die Umstellung der Straßenlampen auf LED-Technik durch.
Ortssprecher, Tafeln, "Fair Trade" und Mobilfunk
In den ersten beiden Ortschaften haben die Bürger ihre Sprecher gewählt, wie Bürgermeister Klaus Meyer im Marktgemeinderat mitteilte. In Poxdorf hat Matthias Fischer das Amt inne, in Maiersreuth Wolfgang Müller.
Weiter erfuhren die Markträte, dass weitere Hinweistafeln vonseiten des Geoparks Bayern-Böhmen aufgestellt wurden. Sie stehen an der "Zeche Churfürst", am Wanderparkplatz Kalmreuth, am Felsen Lerchenbühl und beim Gebäude der Sibyllenbadquelle.
Einig war sich der Marktrat, dass die Kommune eine "Fairtrade-Gemeinde" werden soll. Bei der Ausgestaltung des Antrags wurden noch kleinere redaktionelle Änderungen vorgenommen. Informiert wurde, dass bei allen Sitzungen des Marktrates und der Ausschüsse (je nach Bedarf) und im Büro des Bürgermeisters fair gehandelter Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel angeboten werden sollen.
Abschließend berichtete Klaus Meyer, dass mit Vertretern der Breitbandberatung Oberpfalz und der Bayerischen Staatsforsten ein Standort für einen neuen Funkmasten besichtigt wurde. "Den haben wir uns gesichert", sagte der Bürgermeister. Damit solle die Mobilfunk-Infrastruktur in der Marktgemeinde verbessert werden. Ein Dank galt den Staatsforsten für die unkomplizierte Zusage.




















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