Bad Neualbenreuth
30.11.2025 - 08:34 Uhr

Kommunale Wärmeplanung für Bad Neualbenreuth vorgestellt

In einer der ersten Gemeinden im Landkreis wurde in Bad Neualbenreuth die kommunale Wärmeplanung, die bis zum 30. Juni 2028 abgeschlossen sein muss, vorgestellt.

Projektleiter Tobias Eckardt vom Bayernwerk stellte den Bürgern die kommunale Wärmeplanung vor. Bild: kro
Projektleiter Tobias Eckardt vom Bayernwerk stellte den Bürgern die kommunale Wärmeplanung vor.

Bayernwerk-Projektleiter Tobias Eckardt freute sich, den „nur“ 14 anwesenden Personen, die zu dieser Informationsversammlung in den Tillensaal in Bad Neualbenreuth gekommen waren, mitteilen zu dürfen, dass die Planungsschritte für die Marktgemeinde größtenteils schon abgeschlossen seien: „Wir befinden ist bereits im finalen Stand.“ Nahezu alle zwei Wochen habe er sich mit Bürgermeister Klaus Meyer und Geschäftsleiter Stefan Döllinger kurzgeschlossen, um die Weichen zu stellen. Er zeigte sich überzeugt, dass im Frühjahr kommenden Jahres die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen werden könne. Eckardt betonte, dass bis 2045 die Energie klimaneutral sein solle. Um dies zu schaffen, seinen alle Kommunen verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung durchführen zu lassen, damit eine Bestandsanalyse betrieben werden könne.

Wärmeinseln in der Gemeinde

Ziel der kommunalen Wärmeplanung sei, einen Plan für eine kosteneffiziente und nachhaltige Wärmeversorgung sicherzustellen und der Kommune eine Strategie an die Hand zu geben. Zudem sollten die Bürger über die Möglichkeiten der Wärmeversorgung in ihrem Ort informiert werden. Die kommunale Wärmeplanung sei in fünf Bereiche aufgegliedert: Eignungsprüfung, Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Zielszenario und Umsetzungsstrategie. Eckardt sagte, dass es in der Marktgemeinde schon vorhandene Wärmeinseln gebe. Überhaupt sei die Marktgemeinde schon sehr gut aufgestellt. In seiner Vorstellung verwies er darauf, dass mehr als siebzig Prozent des Energieverbrauchs für die Wärme benötigt werde. Der meiste C02-Ausstoß resultiere durch das Heizöl, nämlich 66 Prozent. Die Potenzialanalyse habe ergeben, dass Wärmepumpen großen Zulauf erfahren: „Die Verstromung in Form von Wärmepumpen ist stark steigend“, so der Projektleiter. Wärmenetze, so Eckardt, seien vor allem dann sinnvoll und effizient, wenn sie sehr groß seien. Sie könnten als zentraler Energieversorger funktionieren. Strom könne durch geeignete PV auf Freiflächen und auch Dächern gewonnen werden. Biomasse, die in Bad Neualbenreuth stark vertreten sei, sei eine weitere Möglichkeit.

Strom durch Windkraft hingegen sei weniger gut, weil schlichtweg zu wenig Wind-Potenzial vorhanden sei. Ein nicht unerheblicher Faktor sei für die Privatbesitzer die energetische Sanierung ihrer Wohnhäuser. Eckardt betonte, dass es in Bad Neualbenreuth schon einige Wärmeinseln gebe. Weiter stellte er fest, dass Hardeck eine Option für ein mögliches Wärmenetz-Neubaugebiet sei. Interessant sei auch die stillgelegte Biogasanlage in Maiersreuth, die man eventuell wieder nutzen könnte. Als nächsten Schritt kündigte er an, konkrete Maßnahmen zu entwickeln und dann der Kommune zu empfehlen.

Eckardt verwies auch daran, dass Privatpersonen bei der Neuanschaffung von Heizungen mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt werden könnten. Dieses Programm gelte aber aller Voraussicht nach nur bis 2028.

Selbst tätig werden

Bürgermeister Klaus Meyer betonte, dass es das Ziel aller sein sollte, nicht abzuwarten, sondern darüber nachzudenken, wie man effizient in Sachen Heizung tätig werden könnte. Dazu gehöre auch die Sanierung der Häuser und Fenster und eventuell des Wärmeschutzes. Meyer: „Jeder ist aufgefordert, sich zu informieren und tätig zu werden“. Die Marktgemeinde biete dazu auch eine kostenlose Energieberatung an.

Wiesaus Marktrat und Bürgermeisterkandidat Markus Schäffler (Freie Wähler), der als Gast anwesend war, dazu: „Meine Anerkennung, was hier gemacht wird. Eigentlich bin ich fassungslos, wie weit ihr hier in Bad Neualbenreuth schon seid“. Auch er betonte die Wichtigkeit, einen Energieeffizienzberater einzuschalten und gemeinsam Lösungen zu finden.

 
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