"Er war ein absoluter Glücksfall für Bad Neualbenreuth", betont Bürgermeister Klaus Meyer, der noch kurz vor Weihnachten mit Zimmermann telefoniert hat, als der sich in seinem Hotel in der Slowakei aufhielt. Dort ist er wenige Tage später plötzlich verstorben. In Trencianske Teplice hatte der Gastronom nach den Häusern in Bad Windsheim, Franzensbad und Sibyllenbad ein weiteres Hotel eröffnet. Noch 2020 erwarb er in der Fränkischen Schweiz ein Hotelgelände, um ein neues „Pyramide“-Projekt zu verwirklichen.
Geboren wurde Alois Zimmermann am 16. Oktober 1938 in Gehaag bei Eger (heute Háje, Ortsteil von Cheb). Nach der Flucht mit einem Lanz-Bulldog landete die Familie in Bad Windsheim. Der erfolgreiche Geschäftsmann Alois Zimmermann – er war Anteilseigner einer Gießerei und Alleininhaber einer Spedition – fand seine zweite Berufung in der Hotellerie. In seiner neuen fränkischen Heimat eröffnete er ein Vier-Sterne-Haus, vergaß aber seine böhmischen Wurzeln nicht: In Franzensbad (Františkovy Lázně) gründete er zwei Betriebe und investierte schließlich in Bad Neualbenreuth. Ende 2015 eröffnete er sein Vier-Sterne-Hotel mit 60 Zimmern im Kurgebiet Sibyllenbad. Zusammen mit Marta Mišíková führte er die Geschäfte. Um das Hotel in Bad Neualbenreuth kümmerte er sich besonders intensiv. Oft war Zimmermann im Auto mit Kennzeichen aus dem fränkischen Landkreis Uffenheim in der Gemeinde unterwegs.
Freundlich, ausgeglichen, den Menschen zugewandt: Mit diesen Attributen beschreibt Klaus Meyer den Unternehmer. "Er war ein Gastgeber par excellence und konnte gut mit den Leuten umgehen." Große Stücke habe Zimmermann auch immer auf seine Mitarbeiter gehalten. Am Valentinstag zum Beispiel habe jede Frau von ihm eine Rose bekommen. Zu besonderen Gelegenheiten wie seinem Geburtstag, zum Richtfest oder zur Einweihung des Kurhotels Pyramide trug er gerne auch Frack und Zylinder.
"Alois Zimmermann hat uns eine Tür geöffnet zur Erlangung des Bädertitels", ist der Bürgermeister dankbar. Denn ein Vier-Sterne-Haus gehörte zu den Voraussetzungen. Auch als persönlichen Ratgeber schätzte er Alois Zimmermann, der durch seine Kontakte nach Tschechien manche Brücke geschlagen habe. „Er war auch bei den Heimatvertriebenen sehr engagiert. Und Lipizzaner waren sein großes Hobby.“ Pferde hielt er auch in Háje. Den Hof, seit zehn Generationen in Familienbesitz, erwarb er 2009. An seinem Geburtsort wollte Alois Zimmermann einst begraben werden, weiß Klaus Meyer von einem Herzenswunsch des Hoteliers.
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