Bad Neualbenreuth
05.01.2022 - 12:09 Uhr

Wanderausstellung „Endlich wieder Nachbarn" jetzt in Bad Neualbenreuth

Es war ein Ereignis, das Zehntausende mobilisiert hat: Die Grenzöffnung zu Tschechien 1990 ist bei vielen Bewohnern hüben wie drüben noch sehr präsent. Eine Ausstellung ruft die bewegenden Tage mit Zeitzeugenberichten in Erinnerung.

Auch in Neualbenreuth öffnete sich der Übergang für Wanderer und Radfahrer. Archivbild: NT-Archiv
Auch in Neualbenreuth öffnete sich der Übergang für Wanderer und Radfahrer.

Eigentlich ist das Jubiläumsjahr schon einige Zeit vorbei. Doch die Einschränkungen durch Corona hielten die Wanderausstellung „Endlich wieder Nachbarn – Erinnerungen an 30 Jahre Grenzöffnung“ lange auf und verhinderten größere Feiern zur Erinnerung an das große Ereignis. Nun ist die Zusammenstellung in den Grenzland-Heimatstuben Bad Neualbenreuth angekommen. Darauf weist die Museumsfachstelle der Ikom Stiftland hin.

Nach 45 Jahren Leben an der geschlossenen Grenze hatten die Menschen in Deutschland und der Tschechoslowakei schon fast nicht mehr an eine Öffnung geglaubt. Der Landkreis Tirschenreuth war von der Mitte Europas an den Rand gerückt. Der Weg und jeglicher Kontakt waren versperrt. Heute, mehr als 30 Jahre nach der Öffnung, hat sich viel verändert. Die Fahrt zwischen den beiden Ländern ist ohne Kontrollen möglich – abgesehen von aktuellen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie.

„In den vergangenen Jahrzehnten sind Freundschaften und gemeinsame Projekte entstanden. Aber noch immer ist viel zu tun, um den Austausch der Menschen aus beiden Ländern zu stärken“, heißt es in der Mitteilung der Museumsfachstelle der Ikom Stiftland. „Diese Wanderausstellung soll einen Blick zurückwerfen auf diese bewegenden Jahre, die die Region so sehr geprägt haben. Menschen erzählen von ihrem Leben mit und ohne die geschlossene Grenze.“

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk der Museumsfachstelle mit den Museen im Landkreis Tirschenreuth in Grenzlage. Mit dabei sind: Gelebtes Museum Mähring, Stiftlandmuseum Waldsassen, Deutsches Knopfmuseum Bärnau, Geschichtspark Bärnau-Tachov, Sengerhof Bad Neualbenreuth und Stadtmuseum Marienbad.

Die 13 Zeitzeugeninterviews sind in Zusammenarbeit mit dem Grenzüberschreitenden Jugendmedienzentrum T1 entstanden. Die Gespräche haben die Schülerinnen und Schüler der Mädchenrealschule Waldsassen und der Základní škola Úšovice (Ortsteil von Mariánské Lázně/Marienbad) geführt. Zu Wort kommen unter anderem Franz Danhauser (Bad Neualbenreuth), Rosa Schöner und Helmut Rath (Mähring), Günther Juba (Waldsassen), Ingrid Leser und Siegfried Wölfel (Bärnau). Dazu werden Pressematerial und Fotos von damals gezeigt.

› Geöffnet ist das Grenzland-Heimatstuben-Museum Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr.

› Für den Eintritt gilt die 2G-plus-Regel. Der Nachweis einer Booster-Impfung ersetzt einen Schnelltest, der mitgebracht und vor Ort absolviert werden kann.

› Nach Bad Neualbenreuth kommt die Ausstellung nach Marienbad

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Waldsassen30.06.2020
So einsam sah der Grenzübergang Waldsassen-Heiligenkreuz vor der Wiedereröffnung 1990 aus. Archivbild: NT-Archiv
So einsam sah der Grenzübergang Waldsassen-Heiligenkreuz vor der Wiedereröffnung 1990 aus.
Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen-Eger geriet 1990 zum großen Spektakel. Archivbild: NT-Archiv
Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen-Eger geriet 1990 zum großen Spektakel.
 
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