Anfang Oktober wurde dem Verein Ackerbürgerhaus die Baugenehmigung für die Sanierung des historischen Gebäudes mündlich angekündigt. "Wir warten täglich auf den Brief", sagt Projektleiter Edgar Zwerenz. Die Helfer starteten bereits mit ihrem Arbeitseinsatz. Denn der Verein steuert Eigenleitsungen am Bau in erheblichem Maße bei. Der Verein "Ackerbürgerhaus Bärnau" um Vorsitzenden Christian Schedl und Projektleiter Edgar Zwerenz kümmert sich um den Rückbau in dem seit über 30 Jahren leerstehenden Gebäude. Zunächst geht es an daran, den Dachboden zu entkernen. Jeden Freitagnachmittag treffen sich zwischen fünf bis zehn Helfer.
Förderungen aus vielen Töpfen
"Es ist absolut ungewöhnlich, dass ein Verein ein Gemeinschaftsprojekt in einer solchen Größenordnung in Angriff nimmt", sagt Heimatunternehmer-Chef Alfred Wolf über das 1,9-Millionen-Euro-Projekt. Bis zum Baustart im Spätherbst mussten die Verantwortlichen lange warten. Seit 2017 plant der Verein die Sanierung.
Ende Februar diesen Jahres kam der Förderbescheid über die Städtebauförderung. Damit hat erstmals ein gemeinnütziger Verein in Bayern mit einer Genussrechtefinanzierung die Basis für ein Altstadtsanierungsprojekt mit innovativem Modellcharakter geschaffen. "Es hat sich einiges verzögert", berichtete der Projektleiter. Erst dann konnten die Fachgewerke vergeben werden. Die Sanierung musste zudem mit Architekten, Statikern und der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden. "Fast wie ein Ping-Pong-Spiel", fügt Zwerenz an. Denn das Projekt Ackerbürgerhaus erhält Fördermittel aus verschiedenen Töpfen - das eine Programm bedingt das andere.
Fertigstellung bis Ende 2022
"Es pressiert schon ein wenig", sagt der Projektleiter. Im dritten Quartal 2022 soll alles fertig sein. Entstehen sollen neben einer Mitmachbrauerei ein Kulturhof, ein Museum sowie Kreativräume. "Der zweite Lockdown jetzt bremst uns schon aus", gibt Alfred Wolf zu. Gerade jetzt, wo die Helfer loslegen könnten.
Den Arbeitseinsatz ganz ruhen lassen, wollen die Vereinsmitglieder nicht. "Wir können uns gut auf verschiedenen Ebenen und draußen verteilen. Es gibt genug zu tun, so dass man sich bei den Arbeiten aus dem Weg gehen und Abstand halten kann", sagt Christian Schedl.
Die Planungen für das Gebäude sind weitestgehend abgeschlossen. Details werden noch geklärt. "Wir überlegen, ob wir die freigelegte Rußkuchl wieder aktivieren. Das hätte großen Charme", warf Wolf ein.
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