Die Wallfahrt zur Steinbergkirche musste zwar heuer entfallen, dennoch fand am Sonntag dort das 233. Bergfest statt. Viele der Gläubigen hatten ihre Klappstühle mitgebracht, um beim Bergfest dabei zu sein. Auffallend viele junge Familien nutzten den herrlichen Sommertag, um den Gottesdienst im Freien mitzufeiern, natürlich mit dem gebotenen Abstand. Musikalisch wurde der Gottesdienst von zehn Musikanten der Stadt- und Jugendkapelle "Grenzlandbuam" Bärnau unter der Leitung von Dirigent Günther Freundl, umrahmt. Sie spielten die Katholische Messe von Joseph Haydn.
Erstmals zelebrierte der neue Stadtpfarrer von Bärnau, Konrad Amschl, die heilige Messe. In seinen Eingangsworten zitierte er den Kölner Spruch "Es ist noch immer alles gut gegangen" - auf Oberpfälzisch: "Es wird scho as". Damit spielte Amschl darauf an, dass man vor einigen Wochen noch geglaubt habe, dass das diesjährige Bergfest wegen Corona gänzlich ausfallen müsste. Aber Dank einiger Lockerungen in den vergangenen Tagen könne nun doch der Gottesdienst an der Steinbergkirche stattfinden. Umso mehr freute er sich, dass so viele Gläubigen gekommen sind. In seiner Predigt ging der Stadtpfarrer auf Corona ein, vieles sei heuer anders als sonst. Dies spüre jeder in seinem alltäglichen Leben. Auch als Kirche habe man dies schmerzlich spüren müssen. Er erinnerte daran, dass er Messen ohne Gläubige feierte, nur der Mesner sie dabei gewesen.
Weiter erklärte Amschl, dass diese Wallfahrt auf eine sehr lange Tradition zurückblicke. Auslöser sei ein Brand im Jahre 1685 gewesen. Die Gläubigen beteten zu den 14 Nothelfern, die das Vertrauen der Menschen stärkten. Seitdem pilgerten die Wallfahrer früher erst nach Tachau und später dann zum Steinberg. Nach dem Krieg seien zu dieser Wallfahrt auch viele Heimatvertriebene gekommen, um ein Heimatfest zu feiern. Sie trugen ihre Bitten dem gegeißelten Heiland und den 14 Nothelfern am Steinberg vor. Laut Amschl stünden heute anstelle der Nothelfer heute Ärzte, Rettungskräfte und Feuerwehren im Fokus, den Menschen zu helfen. Das Ziel sei jedoch gleich: Sowohl die 14 Nothelfer auch die Rettungskräfte wollen helfen.
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