Nur noch zwölf Tage bis Heiligabend. Die Freude ist groß, denn das Warten hat bald ein Ende. Unser Ziel ist schon zu sehen – Weihnachten. Deshalb heißt dieser Sonntag (Dritter Advent) auch „Gaudete – Freut euch!“. Vorfreude ist die schönste Freude, das weiß schon jedes Kind. Nichts ist damit zu vergleichen, beispielsweise wenn sich Kinder auf ihren Geburtstag freuen oder wenn sich Jugendliche auf ihr erstes Date vorbereiten oder auch, wenn sich Liebende entschlossen haben, zu heiraten und ihren Hochzeitstag herbeisehnen. An Weihnachten freuen wir uns auf das gemütliche Beisammensein mit unseren Familien, auf die Geschenke, auf das gute Essen oder auch auf das Krippenspiel in der Kirche.
Doch worauf können wir uns in diesem besonderen Jahr wirklich freuen? Die Corona-Pandemie gibt eher wenig Grund zu Freude und auch nicht zur Vorfreude. Immer neue Regeln und Einschränkungen verunsichern uns und niemand weiß, in welcher Form wir in diesem Jahr Weihnachten feiern können.
Luzia als Lichtbringerin
Trotzdem gibt es Grund zur Freude! Jesus kommt als kleines Kind in einer Krippe zu uns Menschen. Er hat sich selbst klein gemacht, um uns nahe zu sein. Wir müssen nur unser Herz für ihn öffnen, damit er bei uns einkehren kann. Er will für uns Licht sein, vor allem in dunklen Zeiten. Auch im heutigen Evangelium legt Johannes der Täufer Zeugnis ab für dieses Licht – Jesus. Durch dieses Licht sollen alle Menschen zum Glauben kommen. Durch dieses Licht soll unsere Welt etwas heller und besser werden.
Auch im Advent gibt es eine Vielzahl an Lichtbringern. Eine solche Lichtbringerin feiern wir an diesem Sonntag. Jedes Jahr am 13. Dezember feiern wir den Gedenktag der heiligen Luzia. Bekannt ist sie vor allem als Lichtbringerin. Der Name „Luzia“ leitet sich vom lateinischen Wort „lux“ – Licht ab, bedeutet also „die Leuchtende“. Luzia lebte um 300 n. Chr. in Syrakus in Unteritalien (Sizilien) zu einer sehr schwierigen Zeit. Christen wurden von Kaiser Diokletian verfolgt und mussten um ihr Leben fürchten. Deshalb versteckten sie sich in Höhlen, um dem zu entgehen.
Doch Luzia war sehr mutig. Nach einem Traum, in dem ihr Jesus erschienen war, machte sie sich mit zwei Körben voller lebensnotwendiger Dinge auf den Weg zu ihren Glaubensbrüdern und -schwestern. Unerkannt begab sie sich mitten in der Nacht auf diese gefährliche Mission. Um besser sehen zu können, setzte sie sich einen Kranz mit Kerzen auf den Kopf. Deshalb wird sie noch heute oft mit einem Lichterkranz auf dem Kopf dargestellt. Für Luzia war Jesus das Licht, das ihr Leben hell machte. Sie hat gespürt, dass die Frohe Botschaft ihr ein freies und frohes Leben schenken kann. Deshalb hat sie sich mutig zum Glauben an Jesus bekannt. Luzia hat ihr Leben riskiert, um ein Licht für andere zu sein.
Trotz Abstand nah sein
Im Advent werden auch wir aufgefordert, Licht für andere zu sein. Im Moment erscheint uns oftmals alles eher düster und aussichtslos. Wie kann man in einer solchen Zeit, wenn man Abstand zu allen anderen halten muss, trotzdem für andere da sein? Wir wissen, es ist wichtiger denn je, auf andere zu achten. Während der Corona-Pandemie gibt es da ganz klare Vorgaben: Abstand halten, sich regelmäßig die Hände waschen und eine Altagsmaske tragen.
Doch auch sonst sind es oft kleine Aufmerksamkeiten im Umgang mit unseren Mitmenschen, die das Leben erleichtern: bei der Hausarbeit zusammenhelfen, ein nettes Wort für den Nachbarn finden oder für einen traurigen Menschen da sein, wenn auch nur übers Telefon. Sich Zeit nehmen für die eigenen Kinder oder auch für die älter gewordenen Eltern. Freunden einfach mal gut zuhören oder auch dem Ehepartner. Gerade jetzt sind es oft die kleinen Gesten, die weiterhelfen. Dabei entstehen im Moment ganz viele kreative Ideen, wie man Menschen trotz Abstand nahe sein kann und ihnen Trost und Hoffnung schenken kann.
Doch diese Frage muss sich jeder von uns selbst stellen: Wie kann ich Licht für andere sein? Diesen Auftrag nehmen wir noch weiter mit in die Adventszeit und am Besten drückt dies ein bekanntes Lied aus: „Tragt in die Welt nun ein Licht. Sagt allen fürchtet euch nicht. Gott hat euch lieb Groß und Klein. Seht auf des Lichtes Schein.“ In diesem Sinne noch eine schöne und besinnliche Adventszeit.
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