Bärnau
25.10.2021 - 13:58 Uhr

Im Geschichtspark in Bärnau Handwerkskunst unter blauem Himmel

Bei strahlend blauem Himmel tummelten sich im Geschichtspark Bärnau-Tachov zahlreiche Familien. Im Rahmen eines Herbsttages zeigte sich das Freilandmuseum von seiner bunten Seite, wie das Laub an den Bäumen.

Bei strahlend blauen Himmel verlegten die mittelalterlichen Darsteller ihre "Werkstätten" und Handarbeitsarbeiten ins Freie. Bild: ubb
Bei strahlend blauen Himmel verlegten die mittelalterlichen Darsteller ihre "Werkstätten" und Handarbeitsarbeiten ins Freie.

Wonach duftet der Herbst? So lautete die Frage und gleichzeitig die Einladung, die am Sonntag auf den Geschichtspark Bärnau Lust machen sollte. Zahlreiche Besucher nahmen die Einladung an und folgten dem Ruf zum Parkbummel an diesem wunderschönen Herbsttag.

Dick eingemummelt in Winterjacken gegen den kalten böhmischen Wind, der recht lebhaft über das Hüttendorf wehte, spazierten Familien, Paare und Einzelpersonen gemütlich durch die Anlage und ließen sich von den mittelalterlichen Darstellern unterhalten und in die hohe Kunst des mittelalterlichen Handwerks einweisen. Eine Darstellerin hatte extra wegen des schönen Wetters ihren großen Webstuhl ins Freie gebracht. Sie erklärte interessierten Gästen, dass ein solcher Webstuhl im Mittelalter fest in der Wohnstube wie ein Möbelstück installiert war. Die Frauen webten vor allem in den Wintermonaten feine und dicke Stoffe, um daraus Kleidung zu nähen.

Leider nicht aufgebaut war der Laubhaufen, wo die Kinder hätten nach Herbstfrüchten tauchen können. Die Stadtverwaltung hat während der Woche vor der Veranstaltung darauf verzichtet wegen der Sturmwarnung am Montag.

Draußen im Freien tummelten sich im Gehege aber die Schäfchen. Sie waren die "Hauptdarsteller" des Tages, denn es ging vornehmlich um sie und ihre Wolle zum Nutzen der Menschen im Mittelalter. Kinder und Erwachsene konnten unter anderem selbst Wolle zur Hand nehmen und mittelalterliche Techniken damit ausprobieren. In kurzen Vorträgen wurde Wissenswertes über das Schaf und seine damalige Wertstellung bei den Menschen referiert. Wer wollte, konnte gegen den kommenden grauen "Herbstblues" bunte Schafwolle mit nach Hause nehmen oder sich mit Schafwollprodukten eindecken.

Natürlich war auch kulinarisch mit Zwiebelkuchen, allerlei Gegrilltem, Steckerlfisch und mehr für die Besucher bestens vorgesorgt. Der schöne Tag zog zahlreiche Besucher nach Bärnau, so dass auch der Herbst 2021 gewiss zum diesjährigen Besucherrekord des Geschichtsparks gezählt werden darf.

Ritterschwert oder Pfeil und Bogen? Das ist hier die Frage, di emit dem Papa noch geklärt werden muss. Bild: ubb
Ritterschwert oder Pfeil und Bogen? Das ist hier die Frage, di emit dem Papa noch geklärt werden muss.
Schäfchen-Stunde. Bild: ubb
Schäfchen-Stunde.
Die Parkbesucher genossen das herrliche Herbstwetter und machten draußen Brotzeit. Bild: ubb
Die Parkbesucher genossen das herrliche Herbstwetter und machten draußen Brotzeit.
Der vierjährige Raphael fand die netten, flauschigen Schäfchen im Geschichtspark am Schönsten. Er wollte unbedingt gemeinsam mit den Tieren abgelichtet werden. Bild: ubb
Der vierjährige Raphael fand die netten, flauschigen Schäfchen im Geschichtspark am Schönsten. Er wollte unbedingt gemeinsam mit den Tieren abgelichtet werden.
Faden aufrollen gehört auch zu den mittelalterlichen Arbeiten. Damals gab es dafür keine Maschine. Bild: ubb
Faden aufrollen gehört auch zu den mittelalterlichen Arbeiten. Damals gab es dafür keine Maschine.
Wie ein Webstuhl damals funktionierte, zeigte diese Darstellerin. Sie hat das Handarbeitsgerät vor dem Langhaus aufgebaut. Bild: ubb
Wie ein Webstuhl damals funktionierte, zeigte diese Darstellerin. Sie hat das Handarbeitsgerät vor dem Langhaus aufgebaut.
Schritt für Schritt entsteht am mittelalterlichen Webstuhl ein feiner Stoff für die Unterkleider. Bild: ubb
Schritt für Schritt entsteht am mittelalterlichen Webstuhl ein feiner Stoff für die Unterkleider.
Gegen die Kälte in der Nacht half am Morgen ein loderndes Feuer am Küchenherd. Gleichzeitig konnte natürlich auch der Frühstückskaffee schön heiß aufgebrüht werden. Bild: ubb
Gegen die Kälte in der Nacht half am Morgen ein loderndes Feuer am Küchenherd. Gleichzeitig konnte natürlich auch der Frühstückskaffee schön heiß aufgebrüht werden.
Wer wollte, konnte sich vor Ort mit kuscheligen Schafwollprodukten für die kommende kalte Winterzeit eindecken. Bild: ubb
Wer wollte, konnte sich vor Ort mit kuscheligen Schafwollprodukten für die kommende kalte Winterzeit eindecken.
 
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