Das neueste Vorhaben heißt "Bayern und Böhmen an der Goldenen Straße". Verantwortlich dafür zeichnet Ida Petioka. Es muss nicht immer die Basilika in Waldsassen oder die Burg in Eger sein, wenn es darum geht, die Region auf deutscher und tschechischer Seite touristisch kennenzulernen. Der Galgenhügel in Tachov (Tachau) oder Reste der Burg Plößberg, die im Garten des "Bayerischen Hofs" zu finden sind, sind ebenfalls lohnenswerte Ziele.
Unbekannte Attraktionen
Dies- und jenseits der Grenze gibt es einige Attraktionen, die nur wenig bekannt sind. Das zu ändern war das Ziel von Ida Petioka, Projektassistentin beim Pilotprojekt Heimatunternehmen und Verantwortliche für ein Großprojekt, bei dem es darum geht, die Region als gemeinsame touristische Region zu begreifen. "Bayern und Böhmen an der Goldenen Straße" ist wiederum in ein kleineres und ein größeres Projekt unterteilt. Der Impuls dazu sei aus Tachov gekommen, erklärt Alfred Wolf, Vorsitzender des Vereins "Via Carolina - Goldene Straße", der das Projekt von deutscher Seite mit koordiniert. In Tschechien steht die Stadt Tachov mit der Leader-Arbeitsgemeischaft "Goldene Straße" und "Revis Tachov", vergleichbar mit der Volkshochschule hierzulande, dahinter. Auf deutscher Seite engagieren sich die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/WN sowie die Stadt Weiden darin.
Das kleinere Projekt ist Ende des Monats abgeschlossen. Dabei beantwortet Petioka mit einer Faltkarte und auf der entsprechenden Seite im Internet die Frage vieler Touristen, "Wohin hinter der Grenze?" oder in Tschechisch, "Kam za hranicí?"Vor allem ginge es darum, die Grenzregion als eine gemeinsame darzustellen, um Besuchern beider Seiten aufzuzeigen, welche touristischen Schätze auf beiden Seiten zu heben seien. Je acht Ziele hüben und drüben sind im Faltblatt beschrieben - selbstverständlich zweisprachig.
Infotafeln an Ort und Stelle, die eine Pilsener Firma gefertigt hat, vertiefen die jeweilige Geschichte des Objekts. Als weiteres Ziel ihrer Arbeit sieht Petioka die Notwendigkeit, bestimmte Leute auf beiden Seiten anzusprechen sich hier einzubringen, zum Beispiel Mitarbeiter von Touristinfos, Bürgermeister, Vereinsvorstände und weitere Multiplikatoren. Dabei sei der persönliche Kontakt sehr wichtig.
Neue Wanderwege
Er schaffe Vertrauen und erleichtere einen konstruktiven Austausch wesentlich. Für das Projekt "Wohin hinter der Grenze" haben die Tschechen zwei neue Wanderwege geschaffen und markiert. 10 000 Faltpläne wurden in Deutschland gedruckt, die Grafiken dafür in Tschechien gefertigt. Ausgelegt sind sie in den Touristinfos und in Geschäften der Region.
Eine mächtigere touristische Dimension stelle das größere Projekt dar, das Ende Februar 2021 seinen Abschluss finde. Fester Bestandteil darin sei das Magazin "Bei uns" oder "U nás". Das Zweite ist soeben in einer Auflage von 15 000 Exemplaren erschienen, das ebenfalls über Touristinfos und Geschäfte verbreitet wird. Maßgeblich daran beteiligt ist daran Vaclav Vbrik, der Mitarbeiter im Geschichtspark ist und auch von Pilsen aus agiert.
Das 16-seitige Geheft im DIN-A 4-Format enthält einen Veranstaltungskalender, interessante Tourismusziele, aktuelles Geschehen unter der Rubrik "wir haben erfahren" und jeweils ein Interview mit einer deutschen und tschechischen Persönlichkeit aus der Grenzregion hüben und drüben.
Tourismuspakete
Als weiteres Instrument, Besucher jeweils auch auf die andere Seite der Landesgrenze zu locken, entwirft Ida Petioka gerade sogenannte Tourismuspakete. In Flyern sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man in der Grenzregion Freizeit, vom Tagesausflug bis zum Kurzurlaub, genießen kann. Im Rahmen des Großprojekts, das seit März diesen Jahres läuft, werden die Mitarbeiter auf Tourismusmessen, unter anderem in Regensburg, Weiden, Nürnberg, Pilsen und Brünn, die Werbetrommel für die Region rühren.
Ida Petioka ist seit April 2016 im Geschichtspark beschäftigt. Sie ist in der Nähe von Prag geboren und aufgewachsen. Grundschule, Gymnasium und Universitätsstudium absolvierte sie in der tschechischen Landeshauptstadt. Sie studierte Wirtschaft und Kultur sowie europäische Agrardiplomatie.
In diesem Rahmen war sie auch ein Jahr in Wien. Nach mehreren Praktika erhielt sie ein Angebot für den "Europäischen Freiwilligendienst" im "Centrum Bavaria Bohemia" in Schönsee, bevor sie in Bärnau landete. Deutsch lernte sie im Gymnasium und bei ihren Tätigkeiten an der Uni in Wien und in Schönsee. Den allerletzten Schliff will sie sich in der Oberpfalz aneignen, schmunzelt sie.
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