Ein stattlicher Festzug mit 19 Vereinen, angeführt von den "Grenzlandbuam" Bärnau, die auch den anschließenden Festgottesdienst musikalisch umrahmten, bildete den Auftakt der Feierlichkeiten. In der Stadtpfarrkirche hieß Pfarrer Johann Hofmann die vielen Gläubigen willkommen. "Gott hat uns eingeladen, die heilige Messe zu feiern. Er ist an diesem Kirchweihetag zugleich der Gastgeber", so Hofmann.
"Nur die Liebe zählt"
In seiner Predigt betonte der Geistliche, dass der Mittelpunkt in jeder Kirche Jesus Christus sei, "denn er wohnt hier". Die Kirche bestehe nicht aus Steinen, sondern aus Menschen, die hier beten und singen. Hofmann ging auch auf seine einstige Praktikumsarbeit ein, die er bei den Barmherzigen Brüdern in Regensburg absolviert hat. Alles habe sich um das Gespräch, das Gebet mit Gott, gedreht. Daraus hätten er und die Brüder Kraft für die Arbeit geschöpft. Die reine Arbeit ohne Gott führe in die Irre, Gott und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, sei das Thema. Wofür sollten die Menschen leben, welches Programm sei richtig? Hofmanns Erkenntnis: "Nur die Liebe zählt." Sein abschließender Dank galt allen, die diesen Kirchweihegottesdienst besucht haben, "denn damit zeigen Sie, dass Ihnen der Glaube wichtig ist". Am Ende erklang das Lied "Segne du Maria".
"Tolle Predigten"
Zum anschließenden Stehempfang im Pfarrheim hieß Pfarrgemeinderatssprecher Markus Fichtner besonders MdL Anna Toman, Dritten Bürgermeister Alfred Wolf und die Stadträte sowie die Vertreter der Vereine willkommen. Fichtner dankte Pfarrer Johann Hofmann für seine sechsjährige seelsorgerische Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft Bärnau-Hohenthan-Schwarzenbach, was keine leichte Aufgabe gewesen sei. Früher seien diese Pfarreien von drei Pfarrern betreut worden. Neben der seelsorgerischen Tätigkeit habe der Pfarrer viele Pfarrgemeinderats- und Kirchenverwaltungssitzungen absolvieren müssen. Kirchenpfleger Markus Gmeiner sagte: "Wir schauen wehmütig auf die vergangenen sechs Jahre, denn es gab viele schöne und auch lustige Momente." Gmeiner erinnerte an die "tollen Predigten, die zum Nachdenken angeregt haben" und die auch das "gemeine Fußvolk" verstanden habe. Die Betreuung der Pfarreiengemeinschaft sei eine Herkules-Aufgabe gewesen, die er aber mit Bravour gemeistert habe. Dazu habe auch die Sanierung des Bärnauer Pfarrhofs gehört, die er stets positiv begleitet habe.
Hintergründiger Humor
Pfarrgemeinderatssprecher Marco Morgado und Kirchenpflegerin Theresa Meindl aus Hohenthan würdigten die vielfältige seelsorgerische Arbeit des Geistlichen. Dankesworte kamen auch von den 32 Bärnauer und 12 Hohenthaner Ministranten, die teilweise in Gedichtform Abschied von Pfarrer Johann Hofmann und seiner Pfarrhaushälterin Marianne Vogl nahmen. Den Ministranten versprach Pfarrer Hofmann, dass er sie einmal zum Monte Kaolino einladen werde. Für die Kolpingsfamilie und die Bärnauer Vereine würdigte Hubert Häring die Arbeit von Pfarrer Johann Hofmann, der mit seinem hintergründigen Humor sehr gut angekommen sei. Welch großer Beliebtheit er sich in Bärnau habe erfreuen können, zeige der eindrucksvolle Besuch des Festgottesdienst und dieses Stehempfangs.
Dritter Bürgermeister Alfred Wolf überbrachte mit einem "herzlichen Vergelt's Gott" die Grüße der Stadt und dankte dem Pfarrer für sein sechsjähriges Wirken vor Ort. Orientierung und Erdung, so Wolf, seien in der heutigen schnelllebigen Zeit wichtiger denn je. Beeindruckt hätten ihn zudem der Humor und die Lebenslust des Pfarrers, der auch zukünftig in Bärnau ein stets gerngesehener Gast sei. Auch MdL Anna Toman ließ es sich nicht nehmen, sich von Pfarrer Johann Hofmann zu verabschieden. Dabei dankte sie ihm noch einmal für seine Bereitschaft, ihr neues Bürgerbüro gemeinsam mit einem evangelischen Kollegen und einem muslimischen Imam einzuweihen. Gesanglich wurde der Empfang vom Männergesangverein Bärnau und der Gesangsgruppe des Oberpfälzer Waldvereins umrahmt.
Die Nachfolge von Pfarrer Hofmann tritt Pfarrer Konrad Amschl an, der in den vergangenen 17 Jahren in Kemnath tätig war.
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