Bärnau
13.10.2025 - 13:10 Uhr

Wie Joseph aus Kanaan vom Sklaven zum Minister des Pharaos wird

Mit einem zauberhaften und durchaus professionell inszenierten Musical begeisterten 80 Kinder aus dem Landkreis in der Bärnauer Schule an zwei Tagen gut 700 Gäste.

Der biblische Joseph aus Kanaan hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Als Lieblingssohn seines Vaters Jakob unter zwölf Geschwistern wird er vom Sklaven zum Minister des Pharaos. Wie und warum, das erzählen auf der Bühne der Grundschule 80 Buben und Mädchen in dem zweistündigen Kindermusical "Joseph, ein echt cooler Träumer". Josephs Schicksal rührt zu Tränen. Das liegt nicht allein an seinem Leidensweg. Es sind die jungen Theaterakteure im Alter zwischen vier und 13 Jahren, die mit ihrem rührenden Bühnenspiel manchen ein „Pippi“ in die Augen treibt. Unter der Leitung von Anja Sporer und vielen Helfern spielen sich diese Kinder liebenswert in die Herzen der Zuschauer.

„Joseph, ein echt cooler Träumer“ hatte am Samstag Premiere. Am Sonntag bei der zweiten Vorstellung reicht, kaum ist das Foyer der Grundschule geöffnet, die Bestuhlung nicht mehr aus. Das Organisationsteam hatte 300 Sitzplätze geplant. Stattdessen kommen gut 400 Gäste. Um Platz zu schaffen, nehmen einige kleinere Zuschauer auf den Schoß Platz, etliche Gäste bleiben hinten stehen.

Verschiedene Chöre

Alles dreht sich um Joseph, hervorragend gespielt von Fabian Pfeil, den Lieblingssohn von Jakob, der vom siebenjährigen Louis Richtmann großartig dargestellt wird. Viel zu tun hat auch der Kinderchor, der aus Mitgliedern der Chöre Bärnau-Hohenthan-Schwarzenbach, Beidl, Fuchsmühl und Plößberg besteht. Die Jungen und Mädchen haben viele Lieder einstudiert, die sie auswendig singen.

Hochachtung gebührt zudem den Solosängerinnen und -sängern. Sieben- bis zwölfjährige Kinder singen hier ohne Scheu und selbstbewusst vor großem Publikum. Werner Fritsch mit seiner Band sorgt für die Livemusik. Florian Schedl fungiert als Erzähler. Wer Zeit fand, den Begleitzettel zum Musical ausführlich zu studieren, erkennt in dieser aufwendigen Inszenierung eine große Familie aus Darstellern, Helfern im Hintergrund, Sponsoren, Schulen, Pfarrei, Kommunen, Eltern und anderen Unterstützern.

Joseph erlebt auf der Bühne viele Herausforderungen. Es ist nicht alles eitel Sonnenschein, bis er Minister des Pharaos, gespielt von Simon Beer, wird. Vom Träumer zum Traumdeuter und schließlich zum Minister des wichtigsten Mannes in Ägypten schafft er es nur durch sein unerschütterliches Gottvertrauen. Selbst als seine eigenen Brüder ihn für 30 Silberlinge an die Ägypter verkaufen und er wegen einer Intrige im Gefängnis landet, hält Joseph fest an seinem Glauben an Gott.

Aufführung mit Botschaft

Die Botschaft der Inszenierung richtet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene: Gott nimmt nicht alle Hindernisse aus dem Weg, die Menschen gerne beseitigt hätten. Aber er begleitet diejenigen, die ihm vertrauen, auf schwierigen Wegen. Und wie wäre es einmal damit, anderen ihre Fehler zu verzeihen? Joseph verzeiht seinen elf Brüdern von Herzen.

Mehr wird nicht verraten, denn „Joseph, ein echt cooler Träumer“ wird am kommenden Wochenende noch zweimal in Plößberg aufgeführt. Ein kleiner Tipp: Dieses liebenswerte und spannende Kindermusical ist auch für Erwachsene ohne Kinder ein überraschend schönes Theatererlebnis.

Info:

Aufführungen im Kultursaal Plößberg

  • Samstag, 18. Oktober um 18.30 Uhr und Sonntag, 19. Oktober um 16 Uhr wird das Kindermusical "Joseph, ein echt cooler Träumer" auch im Kultursaal Plößberg aufgeführt.
  • Der Eintritt ist frei, ein Sitzplatz kann reserviert werden über einen QR-Code auf den Flyern.
  • Es gibt Getränke und kleine Snacks.
  • Spenden sind erwünscht.
 
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