Bärnau
14.09.2020 - 15:49 Uhr

Mehrheit für Abriss des alten Schulhauses in Schwarzenbach

Es passiert selten, dass Bürgermeister Alfred Stier im Gleichklang mit SPD und Grünen abstimmt. Als es gegen den Abriss des alten Schulhauses ging, war das der Fall. Allerdings setzte sich die Mehrheit durch: Das Haus muss weg.

Die Mehrheit im Bärnauer Stadtrat ist weiterhin für den Abriss des alten Schulgebäudes. Die Fraktion von SPD/Grünen sowie Bürgermeister Alfred Stier stimmten dagegen. Bild: kro
Die Mehrheit im Bärnauer Stadtrat ist weiterhin für den Abriss des alten Schulgebäudes. Die Fraktion von SPD/Grünen sowie Bürgermeister Alfred Stier stimmten dagegen.
Bärnau11.09.2020

Eigentlich fiel der Beschluss im Bärnauer Stadtrat, das ehemalige Schulhaus in Schwarzenbach abzureißen, schon am 8. Juni 2017. Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern über das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) sollte ein zentraler Dorfplatz gestaltet werden. Doch nun kam das Thema erneut auf die Tagesordnung.

Wie das ALE mittlerweile mitgeteilt hat, werde eine Umsetzung des Projektes aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit im Rahmen der Förderoffensive sehr schwierig. Zudem sei diese Offensive pro Projekt mit 250 000 Euro an Zuschüssen gedeckelt. Die letzte Kostenschätzung belaufe sich hingegen auf 826 000 Euro.

Darin seien mögliche zusätzliche Kosten für den Erhalt der Friedhofsmauer, die aus statischer Sicht anfallen könnten, noch nicht enthalten. Zudem müsse dieses Projekt spätestens bis Ende 2021 umgesetzt sein, die Förderung werde die Stadt jedoch erst 2024 oder 2025 erhalten. Das ALE regte deshalb an, das Förderprogramm "Innen statt außen" zu nutzen. Dies müsse dann aber für das komplette Gemeindegebiet festgelegt werden.

Zweiter Bürgermeister Michael Schedl war in der jüngsten Sitzung dafür, das neue Förderprogramm zu nutzen. Anna Toman (Grüne) votierte gegen den Abriss des Schulgebäudes. Sie regte eine Klausurtagung an, um über dieses Thema ausführlich zu diskutieren. Michael Wegener (SPD) forderte, einen Verwendungszweck für dieses Gebäude als Nahziel zu überdenken. Stefan Schmidkonz (JWG) bemerkte zu dieser Diskussion: "Ich bin jetzt schon ein wenig überrascht, zumal dieses Haus schon seit 10 bis 20 Jahren leer steht." Hubert Häring (CFWG) pflichtete bei: "Dieses Haus ist doch in einem katastrophalen Zustand. Deshalb bin ich weiterhin für den Abriss."

Gottfried Beer (SPD) gab zu bedenken: "Wir geben mehrere 100 000 Euro nur für den Abriss aus." Bürgermeister Alfred Stier verwies darauf, dass sich seit dem Beschluss 2017 einiges verändert habe. Als Beispiel nannte er den Stadtwald, der jedes Jahr Gewinne gebracht habe. "Heuer müssen wir 100 000 Euro draufzahlen." Er persönlich sei deshalb für den Aufhebungsbeschluss. Letztlich stimmten neben Stier nur Anna Toman, Gottfried Beer und Michael Wegener für die Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom 8. Juni 2017. Die Mehrheit ist weiterhin für den Abriss der ehemaligen Schule.

Dieses Haus ist doch in einem katastrophalen Zustand. Deshalb bin ich weiterhin für den Abriss.

Hubert Häring

Bärnau12.07.2020
 
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