In dem Artikel „Spagat zwischen Großprojekten und Naturschutz“ haben sich die Sprecher der Kreistagsfraktionen zur momentanen Diskussion um das Aus für die Ansiedlung der Ziegler-Group in Bärnau und zur Umsetzung von industriellen Großprojekten geäußert. Dazu nimmt auch ÖDP-Kreisrat Markus Remold Stellung.
Der Plößberger ist ein Verfechter der Bürgerdemokratie. Bürgerentscheide wie in Bärnau seien daher kein „Zwist“, „den es zu vermeiden gilt, sondern eine Möglichkeit, die Akzeptanz umstrittener Entscheidungen zu erhöhen“. Besonders wichtig sei eine solche Bürgerbeteilung, wenn – wie in Tirschenreuth – auf Stadt- und Landkreisebene eine Partei alle Fäden in der Hand halte. Daher plädiert Remold auch für ein Ratsbegehren beim geplanten Projekt der Ziegler-Group in Tirschenreuth.
Wichtig ist laut Remold, „dass die Bürger genau hinschauen, kritisch hinterfragen und selbständig denken“. Ein aktuelles Beispiel: In der „richtigen“ Visualisierung, die die Stadt Bärnau am vergangenen Samstag veröffentlicht hat, wirke das geplante Gewerbegebiet einerseits unscheinbar, andererseits aber genauso groß wie die gesamte Altstadt. Ohne zusätzliche Daten und ein gutes Vorstellungsvermögen könne man eine solche Darstellung kaum bewerten.
Außerdem fordert der Kreisrat „Mut zu neuen Wegen“. Er kritisiert, dass wir unseren verschwenderischen Lebensstil und unser Wirtschaftsgebaren bisher nicht verändert haben. Deshalb sei ein „Nein“ zum Flächenfraß – unabhängig vom konkreten Fall in Bärnau – ungleich vernünftiger als ein phantasieloses „Weiter so“. Es brauche Zeit, um nach Alternativen zu suchen und die Wirtschaft brauche den Druck, um sich kreativ anzupassen. Es gelte, kleine, regionale Betriebe zu fördern. „Die Natur ist kein Selbstbedienungsladen, sie ist die Grundlage unseres Lebens“, so Remold. Menschen müssten auch sagen dürfen, dass es schmerzt, wenn 30 Hektar unter Beton verschwinden.
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