In der vergangenen Mai-Sitzung des Stadtrats Bärnau wurde nicht nur über den Bürgerentscheid in Sachen Ziegler-Ansiedlung im Sondergebiet "Am langen Rain" entschieden und die Bürgermedaille an Siegfried Walter verliehen, sondern auch über die Verlegung der Trafo-Station hinterhalb des Knopfmuseums diskutiert.
"Riesen-Kiste" stört
Die "Bayernwerk Netz GmbH" beabsichtige, die Trafo-Station, die aktuell neben dem Zölch-Anwesen steht, zu erneuern. Im Zuge des Ausbaus der Philipp-Mühlmayer-Straße wurde bereits eine Verkabelung vom neuen Trafo an der Naaber Straße vorgenommen. Somit kann die Oberspannungsleitung von der Naaber Straße über den Friedhof zur alten Trafo-Station beim Knopfmuseum abgebaut werden. Ebenso soll das alte Gebäude abgerissen und das Grundstück der Stadt angeboten werden.
Als Standort für eine neue Station bevorzugt das Bayernwerk eine Grünfläche am Ende des Parkplatzes beim Knopfmuseum. Zweiter Bürgermeister Michael Schedl wollte wissen, ob der neue Standort mit der Städtebauförderung oder dem Denkmalschutz abgeklärt ist. Denn: "Der Platz am Knopfmuseum soll doch noch hergerichtet werden. Darf da überhaupt ein Trafohäuschen hin?", fragte er. Auch Dritter Bürgermeister Gottfried Beer fand den neuen Standort ungünstig. "Es stört mich dort. Das ist eine Riesen-Kiste." Zwar sei die Station zur Hälfte eingegraben, aber immer noch 1,80 Meter hoch und 3,20 Meter lang. Die Räte favorisierten den alten Standort. "Wenn man die alte Station eh abreißt, kann man nicht an gleicher Stelle die neue bauen?" Hubert Häring (CFWG) regte an, den Platz zu besichtigten, um eine Lösung zu finden. Den neuen Standort am Knopfmuseum, der noch aufgehübscht werden soll, fand auch er nicht gut.
Trafo-Station aufhübschen
Laut Bauhofleiter Christian Gleißner wurden verschiedene Standorte geprüft. Beim Zölch-Anwesen gehe es nicht, da das Gebäude denkmalgeschützt ist. Andere mögliche Standorte seien etwa in Privatbesitz. Die "Bayernwerk Netz GmbH" versuchte auch auf dem Grundstück der Telekom eine Fläche zu bekommen, damit war die Telekom aber nicht einverstanden. Es komme nur dieser Standort infrage. Die Station abzureißen und an gleicher Stelle neu zu bauen, sei aus technischen Gründen nicht möglich.
Dass das Häuschen unschön ist, gab Bürgermeister Alfred Stier zu. Er schlug vor, wenn alle Verlegungen und Neubauten abgeschlossen sind, die Stationen einheitlich zu gestalten - etwa mit Holz zu verkleiden. "Mir gefällt das auch nicht, aber wir brauchen die Stromverteiler", erklärte er. Stier schlug vor, einen Vertreter der "Bayernwerk Netz GmbH" in die nächste Sitzung einzuladen, um den Standort zu begründen und die Maßnahme zu erklären. Eine Abstimmung fand hinsichtlich der Verlegung der Trafo-Station noch nicht statt.
Weitere Punkte aus der Stadtratssitzung
- Hubert Häring fragte am Ende der Sitzung wieder nach den Ergebnissen zur Machbarkeitsstudie Silberhütte. "Die Vorstellung hätte eigentlich in dieser Sitzung stattfinden sollen", merkte er an. "Ich weiß, der Planer ist international tätig, aber 15 Monate nach der Fertigstellung der Studie sollte eine Vorstellung der Ergebnisse schon drin sein." Gleicher Meinung war Gottfried Beer. Dazu antwortete Stier, dass er die Pläne zunächst Markus Söder vorstellen wolle. Über den Termin beim Ministerpräsident werde diese Woche entschieden.
- Jürgen Fischer wollte wissen, wie der Stand in Sachen Ärztehaus ist. "Es soll dieses Jahr fertiggestellt werden, ich habe bis jetzt keine Bauarbeiten beobachtet." Der Bürgermeister versprach nachzufragen. Alle Baupläne für das Privatvorhaben seien genehmigt, der Bauherr sicherte Stier zu, dass das Ärztehaus heuer fertig wird. Michael Wegener schlug vor, eine Webcam für die Stadt zu installieren. Auch darum will sich Stier kümmern.
- Der Stadtrat genehmigte einem Bauherren aus Püchersreuth, auf einem Areal in Hermannsreuth, das schon seit Jahren zum Verkauf steht, ein Einfamilienhaus zu errichten.
- Für die Neugestaltung der Bischof-Senestrey-Straße wurden die Aufträge für die Kanalarbeiten vergeben. Den Auftrag übernimmt für 831 750 Euro die Firma Erdbau Zeitler aus Kemnath.
- Für die Sanierung des Schlosses und des Senestrey-Hauses wurde das Architekturbüro Schabner aus Bärnau beauftragt.
- Den Um- und Erweiterungsbau des Kinderhauses „Unsere kleine Welt“ übernimmt das Architektur- und Ingenieurbüro Roider und Sollfrank in Bärnau.
- Für die Planungen zur Ertüchtigung und Erweiterung des Entlastungsparkplatzes wurde das Ingenieurbüro Bork aus Tirschenreuth beauftragt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.