Bärnau
03.12.2018 - 12:16 Uhr

Rekord bei Gewerbesteuer

Mit so viel Gewerbesteuer wie noch nie rechnet die Stadt in diesem Jahr. Die anhaltend gute Kassenlage sorgt aber auch dafür, dass es keine Stabilisierungshilfen gibt. In der Bürgerversammlung sind viele Zahlen zu hören.

Bürgermeister Alfred Stier zog bei der Bürgerversammlung positive Bilanz. Bild: kro
Bürgermeister Alfred Stier zog bei der Bürgerversammlung positive Bilanz.

Die Versammlung war eher mäßig besucht, keine 20 Einwohner waren gekommen. Bürgermeister Alfred Stier informierte im Gasthof "Zur Post", dass die Stadt Bärnau Klage gegen das Landratsamt beim Verwaltungsgericht eingereicht hat. Hintergrund ist ein Bauvorhaben "Am Pfarrgarten" in Hohenthan, mit dem sich der Stadtrat schon mehrmals beschäftigt hat. In dem Wohngebiet ist seit langem auch ein Gewerbebetrieb angesiedelt. Die Stadt möchte dort ein Mischgebiet ausweisen, was jedoch die Rechtsaufsicht am Landratsamt aus baurechtlichen Gründen ablehnt. Gegen die Aufforderung, den Aufstellungsbeschluss zurückzunehmen, hat die Stadt nun Klage eingereicht, wie der Bürgermeister erläuterte.

Alfred Stier erinnerte an zahlreiche Stadtratsbeschlüsse aus den elf Sitzungen 2018, wobei 251 Punkte abgehandelt wurden. Die Pro-Kopf-Verschuldung der 3332 Einwohner betrage 327 Euro. Insgesamt habe die Stadt 1,41 Millionen Euro Schulden. Zum Haushalt merkte er an, dass es in diesem Jahr so viele Gewerbsteuereinnahmen gebe wie noch nie. Aktuell habe man schon eine Million Euro. "Das ist eine tolle Leistung der Bärnauer Firmen und Betriebe", sagte der Bürgermeister. Erfreulich gestiegen sei auch der Einkommenssteueranteil. Wegen der guten Haushaltslage erhalte die Stadt jedoch keine Stabilisierungshilfe, bedauerte Stier. Die Kommune hätte also vor 10 bis 15 Jahren mehr investieren müssen, dann würde sie heute auch Unterstützung bekommen.

Chronologisch listete der Bürgermeister viele Ereignisse seit der letzten Bürgerversammlung auf. Er verwies darauf, dass der Dienstleistungsvertrag mit der Tourist-Info um weitere drei Jahre verlängert worden sei. Der Breitbandausbau sei weiter forciert worden. Im Januar habe man eine Resolution für ein flächendeckendes Funknetz unterschrieben. Erstmals habe der Stadtrat im Februar eine Klausurtagung abgehalten. Die Sanierung einiger Ortsstraßen sei in Angriff genommen worden, erwähnte Stier den Ausbau der Straße von Heimhof bis zur Wenderer Höhe. Die weitere Strecke bis nach Grün solle bis 2020 folgen.

Eine Herausforderung sei die Sanierung der Wasserleitung in Iglersreuth gewesen, die man mit viel Engagement gemeistert habe. Auch die Sanierung der Grundschule werde forciert. Bärnau könne bald eine neue Schule und eine neue Turnhalle vorweisen, betonte das Stadtoberhaupt doch mit etwas Stolz. In Angriff genommen worden sei auch das Brandschutzkonzept für das Knopfmuseum. Verhandlungen gebe es über die Ansiedlung eines Edeka-Supermarktes. Die Grundstücksverhandlungen seien zwar schwierig, aber durchaus lösbar.

2019 werde der Grenzlandturm saniert, der Auftrag sei bereits vergeben worden, informierte Stier. Ein Highlight für die weitere Entwicklung der Stadt sei die Eröffnung des Archäo-Zentrums Bayern-Böhmen gewesen. Fortschritte mache auch das Projekt Ackerbürgerhaus, für das eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sei. Das neu aufgelegte kommunale Förderprogramm sah der Bürgermeister als echten Anreiz für die Bürger, zumal auch die Stadt ihren Beitrag dazu leisten werde: "Schauen wir mal, ob es angenommen wird." Die Stadt habe ferner den Kauf des Schutzhauses Silberhütte beschlossen. Es gebe aber noch einige Formalitäten zu klären, ehe der Kaufvertrag rechtskräftig werde. Was die Stadt mit dem Schutzhaus machen werde, stehe noch nicht fest. Stier verwies auf sechs Möglichkeiten: "Entscheiden wird der Stadtrat."

2018 habe es viele Festivitäten im Zeichen des Jubiläums "675 Jahre Stadt Bärnau" gegeben. Alfred Stier erwähnte den Auftakt an Neujahr, das zehnte historische Marktspectaculum und das große Bürgerfest. Ein echtes Highlight sei auch das Theater "Der Brandner Kasper und das ewige Leben" gewesen.

Stier freute sich über das Angebot der neuen Landtagsabgeordneten Anna Toman aus Bärnau, die sich für eine Sanierung des Hallenbads einsetzen wolle. Der Bürgermeister machte aber auch klar, dass es mit dem Freibad Altglashütte eine weitere sanierungsbedürftige Einrichtung gebe: "Dass beide Bäder saniert werden können, kann ich mir nicht vorstellen." 2019 stehe der Ausbau der Bahnhofstraße und der Philipp-Mühlmayer-Straße an. Endlich starten soll auch die Dorferneuerung in Thanhausen. Die Straßensanierung werde ebenso weitergeführt wie die Sanierung der Schule.

Abschließend wollte ein Bürger wissen, ob sich wieder ein Arzt in Bärnau niederlasse. Stier verwies darauf, dass es schon einige Gespräche gegeben habe und weitere stattfinden. Er könne sich auch ein medizinisches Versorgungszentrum vorstellen, das die Kommune an die Ärzte vermiete, äußerte der Bürgermeister seine private Meinung.

Die Sanierung der Grundschule wird 2019 weitergeführt. "Wir haben dann eine neue Schule und eine neue Turnhalle", freut sich der Bürgermeister. Bild: kro
Die Sanierung der Grundschule wird 2019 weitergeführt. "Wir haben dann eine neue Schule und eine neue Turnhalle", freut sich der Bürgermeister.
 
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