Bärnau
27.03.2019 - 17:16 Uhr

„Slawen in Ostbayern und Westböhmen“

Das Archaeocentrum hat an einer Ausstellung in Pilsen mitgearbeitet. Bei der Eröffnung gab es viel Lob für das Projekt.

Ausstellungseröffnung in PIlsen. „Slawen in Ostbayern und Westböhmen“, mit dieser Hauptausstellung des ArchaeoCentrums Bayern-Böhmen im Westböhmischen Museums in Pilsen werden hervorragende frühmittelalterliche Funde des gemeinsamen Kulturraums erstmalig öffentlich präsentiert. Bei der Eröffnung stellten die Redner die Bedeutung dieser Ausstellung heraus. Im Bild von links Mgr. Milan Metlička vom Westböhmischen Museum Pilsen, PhDr. František Frýda, Direktor des Westböhmischen Museums Pilsen, Dolmetscherin Ilona Buchtova, Stefan Wolters vom ArchaeoCentrum Bayern-Böhmen und PD Dr. Hans Losert, Universität Bamberg. Bild: exb
Ausstellungseröffnung in PIlsen. „Slawen in Ostbayern und Westböhmen“, mit dieser Hauptausstellung des ArchaeoCentrums Bayern-Böhmen im Westböhmischen Museums in Pilsen werden hervorragende frühmittelalterliche Funde des gemeinsamen Kulturraums erstmalig öffentlich präsentiert. Bei der Eröffnung stellten die Redner die Bedeutung dieser Ausstellung heraus. Im Bild von links Mgr. Milan Metlička vom Westböhmischen Museum Pilsen, PhDr. František Frýda, Direktor des Westböhmischen Museums Pilsen, Dolmetscherin Ilona Buchtova, Stefan Wolters vom ArchaeoCentrum Bayern-Böhmen und PD Dr. Hans Losert, Universität Bamberg.

"Slawen in Ostbayern und Westböhmen" heißt eine in der Zusammensetzung bisher einzigartige zweisprachige Ausstellung, die unter der Federführung des Archaeocentrums Bayern-Böhmen, des Westböhmischen Museums in Pilsen und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg organisiert worden ist. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste wurde sie nun im Westböhmischen Museum in Pilsen eröffnet. In der Hauptausstellung des Archaeocentrums Bayern-Böhmen werden hervorragende frühmittelalterliche Funde des gemeinsamen Kulturraums erstmalig öffentlich präsentiert. Dazu wurden aus den Museen in Pilsen und Regensburg und aus zahlreichen aktuellen Ausgrabungen beiderseits der Grenze Funde zusammengestellt. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch Andreas Boos vom Museum der Stadt Regensburg sowie Hans Losert von der Universität Bamberg.

Stefan Wolters vom Archaeocentrum Bayern-Böhmen sieht in der Ausstellung einen Meilenstein in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, welche die gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln verdeutliche. Ein weithin unbekanntes Kapitel der Geschichte Ostbayerns stellt die Besiedelung großer Teile der Oberpfalz und angrenzender Regionen durch Slawen dar. Sie findet in vormals bevölkerungsarmen Gebieten ihren ersten Höhepunkt während des 8. und 9. Jahrhunderts, reicht aber nach neuen Erkenntnissen im Süden der Oberpfalz nördlich der Donau deutlich weiter zurück. Vor allem im Norden lassen sich slawisch geprägte Gemeinschaften mit kulturellen Besonderheiten sicher noch bis ins Hohe Mittelalter nachweisen. Erkennbar ist anhand von archäologischen Funden und Siedlungsnamen für das 8. bis 10. Jahrhundert ein verhältnismäßig geschlossenes Siedlungsgebiet der hier ansässigen und als Naabwenden bezeichneten Slawen.

Ob am Rauhen Kulm, in Nabburg, Iffelsdorf, in der Umgebung von Cham oder in Regensburg: Aufsehen erregende Funde in den letzten Jahren bringen immer mehr die slawische Geschichte der Region zum Ausdruck. Die Ausstellung "Slawen in Ostbayern und Westböhmen" ist bis 9. Juni von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, im Westböhmischen Museum in Pilsen, Kopeckého sady 357 zu besichtigen.

Der Rauhe Kulm, in den letzten Jahren eine Fundgrube slawischer Geschichte, wurde auch bildlich präsentiert und spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Ausstellung im Westböhmischen Museum.Ausstellung in PIlsen. Bild: awo
Der Rauhe Kulm, in den letzten Jahren eine Fundgrube slawischer Geschichte, wurde auch bildlich präsentiert und spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Ausstellung im Westböhmischen Museum.Ausstellung in PIlsen.
 
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