Bärnau
16.11.2025 - 15:12 Uhr

Stadt Bärnau baut 2026 neuen Parkplatz zur Entlastung

In der Novembersitzung des Bärnauer Stadtrates wurde endlich eine Entscheidung über einen weiteren Parkplatz an der Philipp-Mühlmayer-Straße getroffen. Eine schlechte Nachricht gab es aber auch.

Auf dieser Fläche an der Philipp-Mühlmayer-Straße in Bärnau soll ein moderner Parkplatz entstehen. Bild: Susanne Forster
Auf dieser Fläche an der Philipp-Mühlmayer-Straße in Bärnau soll ein moderner Parkplatz entstehen.

Die Diskussion um einen neuen Entlastungsparkplatz ging in der Novembersitzung in die entscheidende Runde, nachdem bereits in der Sitzung im Oktober erste Varianten diskutiert worden waren. Konkret handelt es sich um eine leere Fläche an der Philipp-Mühlmayer-Straße, die derzeit mit Schotter aufgefüllt ist. Schon jetzt parken dort zeitweise Fahrzeuge. Der Platz ist allerdings ein kleiner Schönheitsfleck an der modernisierten Straße. Deshalb debattiert der Stadtrat schon seit längerem über eine Umgestaltung. Dazu hat er das Planungsbüro „RSP Architektur und Stadtplanung“ aus Bayreuth mit ins Boot geholt.

Das Architekturbüro hat nun zwei Plan-Varianten final durchkalkuliert: Die Variante „Senkrechtparker“ mit Parkbuchten direkt an die Straße angrenzend – ähnlich wie an der Bahnhofstraße auf Höhe der Praxis Dr. Weinrich. Die geschätzten Baukosten würden hier bei rund 202.000 Euro liegen. Die Variante „Parkplatz mit Umfahrt“ mit Parkbuchten enthält eine Freifläche für das Ein- und Ausparken im Parkplatzbereich. Die Fahrzeuge müssten hier nicht direkt rückwärts in die Straße einschlagen, um die Parkbucht zu verlassen. Diese Variante wäre zwar für eine flüssigere Verkehrsführung günstiger, aber in der Umsetzung teurer. Hier liegen die geschätzten Baukosten bei rund 410.000 Euro.

Förderung möglich

Pro Stellplatz könnten bis zu 20.000 Euro Förderung fließen, erklärte stellvertretender Geschäftsleiter Wolfgang Kaiser in der Sitzung, wenn der Ausbau in Abstimmung mit der Städtebauförderung erfolge. Zudem wurde in der Oktobersitzung von Planer Ralph Stadter vom Architekturbüro RSP erläutert, dass das Grundstück in einem Bodendenkmalbereich liege, weshalb auch potenzielle archäologische Grabungen vorsorglich in die Kostenschätzung einberechnet wurden.

Weitere Besonderheiten der Fläche sei eine Grotte, die erhalten bleiben und möglicherweise zugänglich gemacht werden soll. Ebenso gebe es eine Grenzmauer zum Nachbargrundstück, über deren Erhalt und Sanierung man nachdenken müsse. Bereits in der Oktober-Debatte zeichnete sich ab, dass das Gremium die kostengünstigere Variante bevorzugt, also "Senkrechtparker". Hierfür sollte zwischenzeitlich noch eine kostenplanerische Anpassung stattfinden.

Debatte im Gremium

Die überarbeiteten Kostenschätzungen für beide Varianten wurden nun erneut dem Gremium vorgelegt. Dritter Bürgermeister Gottfried Beer (SPD) sagte eingangs, dass man durchaus über die Sinnhaftigkeit des Parkplatzes nachdenken solle. „Der Parkplatz liegt direkt an der Kreuzung“, wesentliche Einrichtungen seien nicht in unmittelbarer Nähe. Zweiter Bürgermeister Michael Schedl (CSU), der die Sitzung leitete, erklärte, dass die Stadt neue Parkplätze brauche. Gottfried Beer schloss daran die Frage an, ob das Areal unbedingt befestigt werden müsse. Um Kosten zu sparen, könne es weiterhin als Schotterfläche unterhalten werden. Zudem regte er an, Bäume auf dem Platz zu pflanzen, „damit er freundlicher wirkt“.

Den Schotter-Parkplatz moderierte Schedl ab: „Beim Schotterparkplatz am Knopfmuseum sieht man, was passiert, wenn es regnet. Dann ist die Straße immer dreckig.“ Vor der Abstimmung wollte Gottfried Beer noch wissen, ob ein im Parkplatzbereich eingeplantes Gartenhäuschen nicht außerhalb der Parkbuchten errichtet werden könnte. „Dann hätten wir einen Parkplatz mehr.“ Schedl kündigte an, dass geprüft werden soll, ob das Häuschen in den rückwärtigen Bereich des Areals versetzt werden könne. Die Abstimmung fiel schließlich zugunsten der „Senkrechtparker“ aus. Der Parkplatz würde sowohl Anwohnern als auch der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Aus für Klima- und Wetterverständniszentrum

Zweiter Bürgermeister Schedl hatte eine schlechte Nachricht zum geplanten Klima- und Wetterverständniszentrum im Bereich Altglas- und Silberhütte dabei. Hiervon erhoffte man sich unter anderem eine Wiedereröffnung des Waldbades Altglashütte und eine neue Nutzung für das sanierungsbedürftige Schutzhaus. Laut Schedl sei dem Vorhaben aus Haushaltsgründen vom zuständigen Ministerium eine Absage erteilt worden. Schedl bedauerte die Absage sehr, denn er habe das Projekt für die Region für enorm wichtig gehalten. Dritter Bürgermeister Gottfried Beer meinte: „Ich finde das unmöglich. Es sind bereits viel Aufwand und Geld in die Machbarkeitsstudien geflossen.“ Die Stadt Bärnau, so Schedl, habe das Schutzhaus erworben. Nun müsse darüber nachgedacht werden, was damit passieren soll.

Hintergrund:

Parkplatz an der Philipp-Mühlmayer-Straße

  • Im Bereich der ehemaligen Anwesen Philipp-Mühlmayer-Straße 32 und 34 sind acht bis neun Stellplätze geplant.
  • Parkbuchten sollen direkt an die Fahrbahn angrenzen.
  • Die geschätzten Baukosten liegen bei rund 202.000 Euro. Fördermittel sollen in Anspruch genommen werden.
 
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