Die Teilnehmer der kleinen Pressekonferenz im Geschichtspark Bärnau-Tachov waren sich nicht fremd. Alfred Wolf, der Vorsitzende des Vereins Via Carolina, Geschichtspark-Geschäftsführerin Ilona Hunsperger und Steinmetz Armin Trottmann begrüßten Florian Prosch als einen guten Bekannten. "Wir wurden bereits einmal von der Rainer-Markgraf-Stiftung Bayreuth gefördert", berichtete Wolf, woher er den Vorstandsvorsitzenden dieser Stiftung kennt.
Eine Weile hat die Stiftung das Freilandmuseum finanziell für die Museumspädagogik unterstützt. "Darüber waren wir sehr froh", berichtete Wolf, dass diese Stütze genau richtig damals gekommen sei während einer finanziellen Flaute. In diesem Jahr feiert der Geschichtspark seinen zehnten Geburtstag, und Wolf erzählt begeistert, dass es in diesem Sommer noch niemals derart viele Gäste im Park gegeben habe. "Wir schreiben Rekordzahlen", so Wolf.
Gute Nachrichten, die Florian Prosch wohlwollend hörte. Er war gekommen, um dem Geschichtspark eine weitere Förderung aus der Stiftung zu überbringen. Ihm sei es wichtig, sagte der Stiftungsvorstand, ganz nach dem Wunsch von Rainer Markgraf, die Förder- und Geldmittel für Projekte zu verwenden, die langfristige Erfolge zeigten. Im Geschichtspark sei er damit genau an der richtigen Stelle, auch bei der Verwendung der nunmehr zweiten Förderung durch die Bayreuther.
Diesmal, erklärten Wolf und Prosch, solle die auf drei Jahre angelegte Hilfe das neue alte Handwerk fördern. Was heißt, es werden damit Projekte gefördert wie Schulkinderbesuche oder Besuche von Berufsschülern im Geschichtspark, die sich bei einer Besichtigung der Kaiserburg-Baustelle Anregungen und Wissenswertes rund um die mittelalterliche Bauweise sowie Verwendung regionaler Baustoffe neue Erkenntnisse holen können. Wolf und Prosch sind sich einig, dass diese Förderung automatisch Synergieeffekte bis in die moderne Wirtschaft hinein auslöse, weil die Handwerksschüler und Studenten ihr neues Wissen nach Außen trügen.
Florian Prosch erzählte den Anwesenden, warum die Rainer-Markgraf-Stiftung bis in die Oberpfalz hinein Projekte fördere. Die Familie Markgraf stamme ursprünglich aus Eger. "Und das haben sie nie vergessen", so Prosch. Deshalb seien grenznahe und grenzüberschreitende Projekte wie der Geschichtspark gerngesehen. Da es keine Nachkommen gebe, sei es der Wille des Unternehmers, dass seine Stiftung für Forschungs- und Bildungsprojekte in Oberfranken und der Oberpfalz verwendet werden. Wie erwähnt, wurde durch die Stiftung der Geschichtspark bereits einmal unterstützt.
Aber auch das Museumsquartier Tirschenreuth sei einmal in den Genuss einer Förderung gekommen sowie Schulen im Landkreis Tirschenreuth, so Prosch. Insgesamt würden pro Jahr 600 000 Euro für etwa 50 Projekte in Oberfranken und in der Oberpfalz ausgeschüttet.
Prosch legt Wert darauf, dass die Gelder aus dem Markgraf-Vermögen im Rahmen der Projektförderungen einen Mehrwert für die Gesellschaft erbringen. Ökologie, Handwerk und Bildung seien die drei im Geschichtspark wichtigen Säulen, sagte Wolf. Die Berufsschüler zum Beispiel könnten ihr Handwerkswissen erweitern mit Erkenntnissen aus dem Bauwesen im Mittelalter. Ganz im Sinn von Steinmetz Armin Trottmann. Damit werde wieder mehr der kreative Handwerker gefördert und in den Focus gerückt. Der Handwerker sei nicht mehr nur "Befehlsausführer", der nur bauen dürfe, was ihm angeschafft werde. Prosch wünscht sich von der Politik im Bauwesen ein neues Bewusstsein für den Erhalt von alten Bestandsgbäuden in den Städten bei Verwendung von regionalen Baumaterialien.
Mit einem symbolischen Scheck von Florian Prosch und einem herzlichen Dank von Aflred Wolf wurde die zweite Förderung durch die Rainer-Markgraf-Stiftung besiegelt.
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