Umfassend stellten bei der zurückliegenden Stadtratssitzung Klaus Stiefler von den RSP-Architekten aus Bayreuth und Dr. Robert Leiner in der iq-Projektgesellschaft aus München ihre Visionen und Vorstellungen zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) vor. Leiner, der auch schon für die Ikom Stiftland tätig war, hatte wohl die besseren Argumente. Denn in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde sein Planungsbüro für die Erstellung des ISEKs beauftragt.
In seinen Ausführungen betonte Leiner, dass es Ziel sei, die Bedürfnisse und Vorstellungen der Bürger aufzugreifen und dann im Stadtrat themenbezogen weiter zu entwickeln. Er könne sich den Slogan "Freude an Bärnau" vorstellen. "Sie sind eine Kommune, wo man sieht, da geht etwas, da muss man Energie aufbringen", bescheinigte Leiner der Stadt.
Quartiersgarage
Einstimmig bewilligte der Stadtrat die Erhöhung des Fördersatzes für die Altstadtsanierung im Rahmen des Kommunalen Förderprogramms II, das zudem bis zum 31. Dezember 2022 verlängert wurde. Der Fördersatz wird von ursprünglich 12 Prozent auf 20 Prozent, sowie die maximale Förderhöhe pro Projekt und Maßnahme von bisher 3000 auf 6000 Euro erhöht. Dies entspricht zuwendungsfähigen Kosten von 30 000 Euro. Damit soll den Eigentümern ein Anreiz zu größeren substanziellen Sanierungen an ihren Anwesen gegeben werden.
Die Anwesen 18 und 20, darunter auch das sogenannte Klettnerhaus, in der Philipp-Mühlmayer-Straße werden abgerissen. Im Zuge der Neugestaltung soll hier nach den Plänen des Architekturbüros RSP Architektur und Stadtplanung GmbH eine "Quartiersgarage" entstehen. Nach dem Abriss soll die Gebäudezeile, angedacht ist eine verputzte Fassade mit Satteldach zur Straße hin, wieder geschlossen werden. Auf dem Areal sollen elf Stellplätze in einer Art Carports entstehen. Damit würden in Bärnau weitere dezentrale Parkplätze entstehen.
30 Parkplätze am Friedhof
Das Gremium könne sich auch eine WC-Anlage und eine Ladestation für E-Autos auf diesem Gelände vorstellen. Bürgermeister Alfred Stier verwies zudem darauf, dass auch beim nahen Friedhof rund 30 Parkplätze entstehen sollen. Der Stadtrat bewilligte diese Gestaltungsplanung einstimmig. Viel Diskussionsbedarf gab es bei der Gestaltung der Außenanlage am "Alten Schloss". Letztendlich genehmigte der Stadtrat bei sechs Gegenstimmen die Planung des Architekturbüros Schabner GmbH, die einen Parkplatz im Schlosshof errichten wollen. Statt der vorgesehenen 34 Parkplätze sollen jedoch jetzt nur 24 entstehen.
„Der Platz am Schloss ist einer der schönsten Plätze in Bärnau“, betonte Gottfried Beer (SPD). Ein Parkplatz würde dies unwiederbringlich zerstören. Die Fläche biete sich als Begegnungsstätte an. Auch Hubert Häring (CFWG) betrachtete die Anlage als "viel zu groß geplant".
Mehrheit für Kompromiss
Anna Toman (Grüne) bewertete das ursprüngliche Vorhaben als "total überdimensioniert". Beide lehnten die Parkplätze ab. Auch für Alfred Wolf (JWG) waren es in diesem "sensiblen Bereich" zu viele Parkplätze. Rudolf Schmid (CFWG) meinte, "lassen wir doch Dr. Leiner man drüber schauen, denn er hat Visionen, die von außen kommen". Letztendlich stimmte die Mehrheit für den Kompromissvorschlag des Bürgermeisters mit 24 Parkplätzen.
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