Die 234. Wallfahrt zum gegeißelten Heiland an der Steinbergkirche fand am vergangenen Sonntag in Bärnau statt. Stadtpfarrer Konrad Amschl freute sich über die vielen Gottesdienstbesucher, darunter waren auffallend viele junge Leute und Familien. Nicht fehlen durften natürlich die vielen Fahnenabordnungen der Vereine, was in der malerischen Kulisse ein schönes Bild abgab. Der Gottesdienst wurde von einer neunköpfigen Abordnung der Stadt- und Jugendblaskapelle "Grenzlandbuam" Bärnau umrahmt.
In seiner Predigt ging Pfarrer Konrad Amschl auf das Sprichwort „Not lehrt Beten“ ein. Menschen suchten in der Not Gott und bäten um die Erhörung. "Denn Gott ist einer, der mir Halt gebe, dass ich nicht abstürze, der mich auffängt, damit ich nicht ins Bodenlose falle." So ging es wohl den Bärnauern auch im Jahre 1685, als es gebrannt hatte – eine Katastrophe für die Menschen. Es bürgerte sich die Wallfahrt zu den heiligen 14 Nothelfern ein. 1787 sei dann diese Wallfahrt von Tachau auf den Steinberg verlegt worden. Nach dem Krieg seien auch die Heimatvertriebenen aus dem Kreis Tachau zum Heimattreffen zusammen gekommen. Der Verlust der Heimat habe Wunden hinterlassen, die zum Teil bis heute noch nicht geheilt seien. Auch heute würden immer wieder Menschen kommen, die wegen ihren Sorgen, Bitten und Anliegen oder auch zum Dank zum Steinberg kommen und beten. Die Definition von Beten laute, Reden mit Gott.
„Das Bittgebet birgt allerdings auch die Gefahr, Gott zu instrumentalisieren, ihn zum Automaten zu machen, ganz nach dem Motto, ich werfe oben meine Bitten hinein und unten kommt dann das Gewünschte heraus.“ So laufe es aber nicht, denn Gott sei keine Marionette. Das Zauberwort des richtigen Bittgebets laute: „Demut: Ja Herr, du hast recht, egal wie du dich entscheidest.“ Bitten bedeute nicht befehlen, sondern es dem anderen überlassen, ob er die Bitte erfülle oder nicht, eben ,Herr, dein Wille geschehe’“.
Nach dem Gottesdienst fand auch noch eine Fahrzeugsegnung statt.
„Das Bittgebet birgt auch die Gefahr, Gott zu instrumentalisieren, ihn zum Automaten zu machen, ganz nach dem Motto, ich werfe oben meine Bitten hinein und unten kommt dann das Gewünschte heraus.“
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