In Bayern werden wegen der Corona-Krise die Faschingsferien abgesagt. Die eigentlich vom 15. bis 19. Februar geplante Ferienwoche werde es nicht geben, in der Zeit könne Unterricht nachgeholt werden, der wegen der Pandemie ausgefallen sei, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts in München mit.
Lockdown verlängert bis 31. Januar
Zuvor hatte das bayerische Kabinett erwartungsgemäß den seit Mitte Dezember bestehenden Corona-Lockdown in Bayern bis Ende Januar verlängert und verschärft. Der Ministerrat stimmte dem Beschluss von Bund und Ländern vom Vortag zu. "Der Lockdown wird verlängert und an einigen Stellen vertieft", sagte Söder in München.
Schulen bleiben geschlossen
Damit bleiben in Bayern ab kommendem Montag, 11. Januar, nicht nur weiterhin weite Teile des Handels, der Hotellerie und der Gastronomie geschlossen, sondern trotz Ende der Weihnachtsferien auch Schulen und Kindergärten. Für Kindertagesstätten, Schüler der Stufen 1 bis 6, Förderschüler und Kinder mit Behinderungen soll eine Notbetreuung eingerichtet werden. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Kinder privat zu betreuen - allerdings nur in einer festen anderen Kontaktfamilie, wie Söder sagte.
In allen Schulen und Jahrgangsstufen soll es Angebote für Distanzunterricht geben. Abhängig vom Infektionsgeschehen wird ab Februar eine Rückkehr zum Präsenzunterricht - nach Jahrgangsstufen gestaffelt - angestrebt.
Ab 11. Januar eingeschränkte Bewegungsfreiheit
Zudem gilt ab Montag eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 200 Fällen pro 100.000 Einwohner sind touristische Tagesausflüge über einen Umkreis von 15 Kilometern um den Wohnort (d.h. die politische Gemeinde) hinaus untersagt. Einkaufen ist nach Angaben von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) durchaus ein Grund, den 15 Kilometer-Radius in Corona-Hotspots mit sehr hohen Infektionszahlen zu verlassen.
Treffen nur noch mit maximal einer Person
Um die Zahl der Kontakte und damit die Gefahr möglicher Ansteckungen mit dem Coronavirus zu reduzieren, sind ab Montag nur noch Treffen mit maximal einer Person eines anderen Hausstandes gestattet. Bisher galt dies für bis zu fünf Personen eines anderen Hausstandes.
Online bestellen, persönlich abholen
Bayern erlaubt dem Einzelhandel nun auch den Abholservice Click&Collect. Online-Bestellungen dürfen künftig im Laden abgeholt werden, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in München sagte. „Das ist für viele Händler, gerade auch für den kleineren Einzelhandel, vielleicht der letzte Strohhalm.“ In anderen Bundesländern war der Service bislang schon erlaubt. Bayern hatte davon bislang aber aus Angst vor Kundenansammlungen vor den Geschäften Abstand genommen. „Ich appelliere an die Bürger, diese Angebote anzunehmen“ - und nicht nur bei den großen internationalen Online-Plattformen zu bestellen, sagte Aiwanger.
Die Corona-Hilfen für den November sollen Betrieben vom 12. Januar an ausgezahlt werden. „Die Zusage scheint belastbar zu sein, ab 12. Januar könnte es laufen“, sagte Aiwanger am Mittwoch. Bislang fehle noch die nötige Abwicklungssoftware für die Novemberhilfe. Bei vielen Betrieben sei „die Substanz zunehmend angegriffen“, betonte er. Darum sei es wichtig, die Überbrückungshilfen so schnell wie möglich auszahlen zu können.
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