Es ist die Königskerze, die genauso aussieht, wie sie heißt. Sie wächst in Naturgärten auf mageren, durchlässigen Böden. Viel findet man im Netz über die Königskerze, über Wuchsbedingungen in Stauden oder einzeln. Aber trotz intensiver Suche kein solches Exemplar wie im Garten der Familie Jobst in Bechtsrieth, das alle Rahmenbedingungen über den Haufen wirft. Böden und Naturgärten sind der Jobst-Königskerze egal. Sie wächst aus einem drei Zentimeter Spalt in der Granitmauer. Dass sie eine Höhe bis zu zwei Meter erreichen kann, straft die Jobst-Königskerze ebenfalls Lügen. Sie ist mittlerweile drei Meter hoch. Wie die da hingekommen ist, es muss sich ja ein Samen in den Spalt der Natursteinmauer verirrt haben, weiß Gisela Jobst nicht. Auf einmal im Frühjahr ist da was rausgeschossen. Aus Neugier hat man das Pflänzlein nicht ausgerissen und nun hat man das Drei-Meter-Gewächs, das der absolute Hit der beiden Enkelkinder Raphael und Nathalie ist. Drei Mal in der Woche sind sie im Garten der Oma und dann wird nachgemessen, wie viel die Königskerze an Höhe zugelegt hat. Es ist spannend, sagen die Nathalie und der Raphael. Ob ihre Königskerze nun ein- oder mehrjährig ist, wissen sie nicht. Es gibt beide Möglichkeiten. Dass sich in ihrem Garten eine über 2000 Jahre alte Heilpflanze angesiedelt hat, dass wissen die Jobst’s noch nicht. Dioskurides behandelte damals schon mit der Königskerze trockenen Husten. Auch heute sind die Atemwege noch ihr Anwendungsbereich. Hildegard von Bingen sah in der Königskerze auch eine Pflanze gegen Traurigkeit und Sebastian Kneipp empfahl sie als herzstärkendes Mittel. Dafür kochte er die Blüten in Fleischbrühe.
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