SPD-Fraktion stellte Antrag, eine Tagesmutter oder Hauswirtschafterin für die Kindertagesstätte "Regenbogen" in Beidl einzustellen. Die Aushilfskraft sollte sich laut Antrag um die Zubereitung des Mittagessens für die Kinder kümmern. Wie SPD-Markträtin Kathrin Hüttner ausführte, gebe es faktisch seit dem Frühsommer kein Mittagessen mehr für die Kinder in der Ganztagseinrichtung. Grund sei ein Zusammenspiel zwischen Corona und Personalauslastung.
In Corona-Zeiten nicht machbar
Zwar sei der Aufstellungsschlüssel für die Kindertagesstätte gut, die reale Personalsituation sehe allerdings anders aus, so Hüttner. Ein bis zwei Stunden sei ein Mitarbeiter damit beschäftig, sich um die Essenszubereitung für die 20 angemeldeten Kinder zu kümmern. Die Tiefkühlkost-Mahlzeit werde aufgetaut, portioniert, angerichtet und ausgeteilt. Während dieser Zeit fehlt die Erzieherin oder Kinderpflegerin als Aufsichtsperson in der Gruppe. Dies könne man sich in der aktuellen Corona-Situation nicht leisten. Auch durch Krankheitsbedingte Ausfälle beim Personal könne aktuell kein Mitarbeiter aus der Gruppe für die Zubereitung des Essens freigestellt werden. Seit Beginn der Pandemie gibt es also kein Mittagessen mehr für die dafür angemeldeten Kinder. "Wir sind damit die einzige Ganztagseinrichtung im Landkreis, die kein Mittagessen für Kinder anbieten könnte", betonte Hüttner. Außerdem sei laut Markträtin die Tiefkühlkost ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht gewesen. Ihre Fraktion plädierte dafür, dass eine Tagesmutter oder eine Hauswirtschafterin eingestellt wird, die in der Küche der Kindertagesstätte das Essen für die rund 20 Kinder frisch zu kochen.
Viele Fragen offen
Das Gremium war vom Antrag nicht überzeugt. Der Aufstellungsschlüssel in der Einrichtung sei sogar sehr viel höher als in anderen Gemeinden, merkte Bürgermeister Lothar Müller an. Prinzipiell sei die Idee sehr gut, fand CSU-Fraktionsvorsitzende Tina Zeitler. Es gebe aber noch viele offene Fragen zu klären, speziell in Sachen Kostenpunkt.
Auch Dritter Bürgermeister Hans Klupp (Freie Wähler) merkte an, dass natürlich frisch gekochtes Essen besser sei. Jedoch bezweifelte er, dass die Küche in der Kindertagesstätte für das Auskochen geeignet ist. Besonders in Einrichtungen müssten die Küchen sehr hohe Auflagen erfüllen. Wahrscheinlich müsste diese erst umgebaut werden, damit eine Mittagsküche zulässig ist. Das müsste erst geprüft werden. Schnell und einfach sei diese Variante nicht. Außerdem würde Klupp in der Sache gerne auch den Elternbeirat eingebunden wissen.
Einig war sich das Gremium, dass eine schnelle Übergangslösung für die Mittagsmahlzeiten in der Einrichtung gefunden werden soll. Das Mittagessen möchte man weiter anbieten und auch das Personal in der aktuellen Situation entlasten.
Hütter verwies darauf, dass bereits schon mehrmals Gespräche mit Gastronomen aus dem Umland zu Absagen geführt haben. Einige seien zu der gefragten Uhrzeit ausgelastet, für andere sei der Auftrag nicht rentabel. Auch Konzepte mit Hinblick auf Lieferungen oder Abholungen hätten sich zerschlagen. Den Betrieb in Sachen Tiefühlkost mit einer Aushilfskraft für den Übergang wieder hochzufahren, sei ebenfalls nicht so einfach - da mittlerweile in der Einrichtung keine Gefriermöglichkeit mehr besteht.
Diskussion bei Haushaltsberatung
Die Räte entschieden sich, für eine schnelle Übergangslösung etwa über den Maschinenring eine Aushilfskraft für die Zubereitung des Mittagessens anzufragen. Zudem sollen nochmals intensiv Möglichkeiten für ein Lieferungs- oder Abholkonzept ausgelotet werden.
Über die Einstellung, eine Hauswirtschafterin oder Tagesmutter einzustellen, die in der Küche der Einrichtung das Mittagessen für Kinder täglich frisch kocht, soll erst entschieden werden, wenn klar ist, ob die Küche für einen solchen Betrieb zugelassen werden kann. Ob das Auskochen in der Küche der Kindertagsstätte realisierbar ist, soll bei der Haushaltsberatung des Marktrats im Frühjahr noch einmal diskutiert werden. In die Entscheidung soll auch das Personal und der Elternbeirat einbezogen werden.
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