Die Menschen in Tansania nicht vergessen

Beidl bei Plößberg
12.01.2021 - 11:01 Uhr

Der Corona-Pandemie ist auch die Dorfweihnacht in Beidl zum Opfer gefallen. Dem Spendenaufruf des OWV sind trotzdem oder eben deswegen viele gefolgt. Und so konnte die Dorfgemeinschaft 6000 Euro an die Aktion Feuerkinder übergeben.

Das kleine Örtchen Beidl zeigt wieder einmal ein großes Spenderherz. Für die Aktion Feuerkinder in Tansania nahm Dr. Annemarie Schraml die stattliche Summe von 6000 Euro entgegen. Im Bild: (von links) Michael Vollath (Kassier OWV Beidl), Martin König (Vorsitzender OWV Beidl), Dr. Annemarie Schraml, Alois Bauer (Zweiter Vorsitzender OWV Beidl) und Lisa Schön (Springer-Hütte).

Obwohl Dr. Annemarie Schraml mit ihrem Team seit März vergangenen Jahres nicht mehr nach Tansania reisen konnte, um im Nkoaranga-Krankenhaus zu arbeiten, konnte die Ärztin mit Hilfe der digitalen Medien die Helfer in Tansania weiterhin unterstützen. Die Aufgabe des Projektes hat sich aktuell erweitert, und im Rahmen der Möglichkeiten will das Team unterstützend tätig werden, da es derzeit für viele Menschen, auch ehemalige Patienten, um Leben und Tod geht. Infolge der Corona-Schutzmaßnahmen (Schließung aller Schulen, Universitäten, Kindertagesstätten, Behinderteneinrichtungen) und dem vollständigen Ausfall des Tourismus kommt es zu mehr Arbeitslosigkeit und Armut.

Durch die finanzielle Unterstützung der Feuerkinder könne das Essen der Schüler im Reha-Center "Usa River" mit Gemüse und Obst verbessert werden, schilderte die Ärztin bei der Spendenübergabe. Ebenso werde mit den Spenden der Betrieb des Nkoaranga-Krankenhauses und des „Usa River“- Reha-Centers aufrecht erhalten. Weiter freute sich Dr. Schraml über eine Auszeichnung für die Fortsetzung der Behandlung der Klumpfußkinder in Usa River auch während der Corona-Pandemie. So werden mit Unterstützung tansanischer Mitarbeiter und besonders mit Hilfe von Sozialpädagogin Mona Behninger, der Leiterin des SETU-Projektes (Special-Education-and Training-Unit) im Reha-Center, sowie Sophia Moshi weiterhin bedürftige Familien mit Lebensmitteln, Wasserbehältern, Seifen, Decken und Mund-Nase-Masken versorgt.

Der für Juni/Juli 2020 geplante Operationseinsatz konnte nicht stattfinden, bedauerte die Ärztin. Die Einweihung des neuen OP-Traktes werde auf das Frühjahr 2021 verschoben. Seitens der Aktion solle das Nkoaranga-Krankenhaus nochmals finanziell zur Beschaffung von Schutzkleidung wie Handschuhen, Mund-Nase-Masken, Medikamenten, Sauerstoff-Konzentratoren unterstützt werden. Ebenso werde der Hilfsfond zur Unterstützung armer Patienten, die ihre Behandlung nicht bezahlen können, aufgestockt.

Bei der Spendenübergabe verwies die Ärztin auf einen Hilferuf für die plastische Operation eines neunjährigen Jungen, der bei einem Hyänenangriff sehr entstellende Verletzungen im Gesicht mit Verlust der Nase erlitt. „Trotz aller großen Probleme und persönlicher Betroffenheit bei uns dürfen wir die Menschen in Tansania nicht vergessen und müssen besonders auch wegen unserer christlichen Verantwortung helfen“, appelliert Dr. Annemarie Schraml.

Bei dem Treffen in Beidl konnten der Ärztin die eingegangen Spenden plus Zuschlag aus der Vereinskasse von insgesamt 5200 Euro übergeben werden. Dazu kamen noch 800 Euro aus der Kasse der Springer-Hütte. Dr. Annemarie Schraml sprach allen Spendern ein herzliches „Vergelt´s Gott“ aus. Dazu zitierte die Ärztin bei der Spendenübergabe ein afrikanisches Sprichwort: „Viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht unserer Welt verbessern.“

Weitere Informationen:

"Asante heißt Danke!", schreibt Dr. Annemarie Schraml zu den Bildern, die die Ärztin und Initiatorin des Feuerkinder-Projekts aus dem Nkoaranga-Krankenhaus per Mail erhalten hat.
 
 

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