"Gesund bleiben, ein langes Leben und ein ,Vergelt's Gott'“ fürs gutes Brot", so gratulierte Bürgermeister Franz Badura Magdalena Sehr, die ihren 90. Geburtstag sowie den 65. Hochzeitstag in Amberg feierte. Gleich sagte sie, „von meinem Tisch seht keiner hungrig auf“. Am 22. November 1933 kam Magdalena Sehr in Immenstetten zur Welt, ging in Aschach zur Schule, wobei der Schulweg, den sie zu Fuß zurücklegen musste, vor allem im Winter nicht immer ganz einfach war. Als junges Mädchen arbeitete sie als Magd auf einem Bauernhof, lernte später Köchin im Marienkrankenhaus. 1958 heiratete sie den Landwirt Michael Sehr und beide bewirtschafteten seinen Bauernhof in Bernricht. Einen zweiten großen Backofen baute Michael Sehr Ende der 70er-Jahre hinzu, begann Steinofenbrot nach uralter Tradition zu backen und noch heute schiebt sein Sohn Richard, ein gelernter Bäckermeister, regelmäßig seine Brotlaibe in die Backöfen. Magdalena Sehr brachte zwei Töchter und zwei Söhne zur Welt, kümmerte sich um Familie und Haushalt. Im Laufe der Jahre gesellten sich sechs Enkelkinder und schließlich auch noch vier Urenkel zur Familie der Jubilarin. Auf dem Hof der Familie Sehr gab es Gänse und Enten. Magdalena und Michael Sehr engagierten sich im Imkerverein, Magdalena auch noch beim Frauenbund Ammersricht sowie bei den Ortsbäuerinnen. Ihr Glaube gibt ihr Lebensmut und hält sie nach eigener Aussage „aufrecht“. Die Jubilarin ist leidenschaftliche Köchin, Mehlspeisen, Erdäpfelmaultaschen, Kücheln und „Hasenohren“, ein Hefegebäck sind ihre Spezialitäten. Davon konnten sich gestern auch ihre zahlreichen Gratulanten, darunter Nachbarn, Imker, Frauenbund sowie eine Abordnung des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins überzeugen, die fürstlich bewirtet wurden, denn Gastfreundlichkeit ist oberstes Gebot im Hause Sehr. Da erinnert sich Magdalena Sehr an die Hausschlachtungen, bei denen die maskierten Wurstsuppenfahrer plötzlich im Hof standen und verköstigt wurden. Vor knapp acht Jahren verstarb Michael Sehr und die Jubilarin lebt eigenständig im Anwesen ihres Sohnes und freut sich, wenn „ihre“ treuen Brotkunden regelmäßig kommen. Zu ihrem Festtag gratulierte Bürgermeister Franz Badura im Namen des Oberbürgermeisters und der der Stadt Amberg und überreichte einige Euro Stadtgeld. Und dann erging es dem Bürgermeister wie all den anderen zahlreichen Gratulanten, „da setz dich her auf eine Tasse Kaffee", dazu gab's Kücheln, Kuchen oder "Hasenohren".
Bernricht bei Amberg
23.11.2023 - 09:48 Uhr
Leidenschaftliche Köchin: Magdalena Sehr feiert in Amberg 90. Geburtstag
von Autor GF
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