Der Hochbehälter übernimmt schon seit Mai die Trinkwasserversorgung der Schwend-Poppberg-Gruppe. Elmar Halk, der Vorsitzende des Wasserzweckverbandes der Schwend-Poppberg-Gruppe, konnte zahlreiche Gäste begrüßen und ihnen Dank für deren Mitarbeit aussprechen. Am Tag darauf war ein Tag der offenen Tür, an dem sich Bürger ein Bild von der Baumaßnahme machen konnten.
In seiner Ansprache betonte der Vorsitzende des Wasserzweckverbandes, Elmar Halk, dass Wasser das Lebensmittel Nummer eins sei. Damit dies eine Selbstverständlichkeit bleiben könne, müssten dafür viele hart arbeiten: die Mitarbeiter der Wasserversorgung, die Sachbearbeiter in der Verwaltung und die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserzweckverbände. Ihnen allen dankte der Verbandsvorsitzende.
Im Jahr 2016 zeigte eine Untersuchung, dass die Wasserversorgungsanlagen dringend zu sanieren waren. Die Anlagen stammen noch aus den 50er-Jahren. Marode Rohre verursachten erhebliche Wasserverluste. Ein Investitionsstau von über elf Millionen Euro hätte sich angesammelt, für einen kleinen Wasserversorger mit nur 740 Hausanschlüssen eine Mammutaufgabe. Bis 2026 werden rund 13 der 120 Kilometer Leitungen erneuert sein. Die Wasserverluste konnten mittlerweile schon von 20 Prozent auf nun acht Prozent gesenkt werden.
Die meisten der vielen kleinen Wasserspeicher aus den Gründungsjahren des Zweckverbandes, so Halk weiter, würden bald außer Dienst gestellt werden. Auch deshalb war ein neuer Hochbehälter erforderlich. Der neue und zentrale Hochbehälter stelle nun die Versorgungssicherheit für das Gebiet des Zweckverbandes für viele Generationen sicher, ein weiterer Standort sei gegebenenfalls in Poppberg zu überlegen. „Der Bau dieses Hochbehälters war ein zentraler Schritt zur nachhaltigen Sicherung der Trink- und Löschwasserversorgung der Gemeindeteile im Einzugsbereich der Schwend-Poppberg-Gruppe“, betonte Halk.
Zu den Feierlichkeiten kamen auch die Vorstände der benachbarten Wasserzweckverbände sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen Seuss, Edel-Tank, Steininger und Rädlinger. Diesen Firmen zollte Elmar Halk Dank und Respekt für ihr nahtloses Zusammenwirken. Ihnen sei es zu verdanken, dass sie den zeitlichen Rahmen und die Kosten eingehalten haben. Das sei angesichts der heutigen Umstände nicht selbstverständlich.
Technik des Hochbehälters
Diplom-Ingenieur Norbert Winter von der Firma Seuss aus Amberg erläuterte die Technik, die hinter der sicheren Trinkwasserversorgung mittels Edelstahltechnik steckt: "Zur Gewährleistung einer kontinuierlichen Wasserversorgung der 47 Ortsteile und zur Ausfallsicherheit werden zwei Tanks eingesetzt, die bei Wartungsarbeiten oder Reparaturen eine Redundanz bieten. Dadurch kann einer der Tanks gewartet werden, während der andere weiterhin die Versorgung übernimmt. Zusätzlich wird durch ein spezielles Einlaufsystem ständig frisches Wasser ausgetauscht, was zu einer kontinuierlichen Keimabweisung führt. Ein weiterer innovativer Ansatz ist das kontrollierte Be- und Entlüftungssystem, das dafür sorgt, dass Staub und Pollen herausgefiltert werden, sollte Luft in das System gelangen." Früher mussten die Kammern betreten werden, um sie zu reinigen. Ab sofort geschieht die Reinigung automatisch, was nicht nur Zeit spare, sondern auch die Keimfreiheit noch weiter stabilisiere. Die Kontrolle des Systems erfolgt über Bullaugen, die einen schnellen und einfachen Überblick über den Zustand ermöglichen.
Die Edelstahltechnik in Verbindung mit den oben genannten innovativen Technologien gewährleistet eine zuverlässige und sichere Trinkwasserversorgung für die 47 angeschlossenen Ortsteile. „Der Wasserzweckverband kann dank dieser Technologien für mehrere Generationen die höchsten Anforderungen an die Wasserversorgung und Wasserqualität garantieren“, fasste Winter seinen technischen Bericht zusammen.
Segnung der Anlage
Der Pfarrer der Gemeinde, Andreas Utzat, zitierte vor der Segnung des Hochbehälters aus der Schöpfungsgeschichte „ ... und sein Geist schwebte über den Wassern“ und ergänzte schmunzelnd: „keimfrei“. Der Bürgermeister von Kastl und stellvertretender Landrat Stefan Braun beglückwünschte der Gemeinde Birgland für das gelungene Bauwerk und bedauerte, dass nach Gesprächen zu urteilen viele Bürger noch nicht den Wert des Wassers wirklich zu schätzen wissen. Doch das Wasserthema werde in Zukunft immer bedeutender werden.
Bürgermeisterin der Gemeinde, Brigitte Bachmann-Mühlinghaus, ergänzte die Worte ihres Amtskollegen, dass man mit dem Wasserthema zwar „keine Wahlen gewinnt“, aber die Wasserversorgung sei eine der wichtigsten Pflichtaufgaben von Gemeinden. „Das Wasser hat Trinkwasserqualität und ist weitaus billiger als das Mineralwasser in den Geschäften“, hob Bachmann hervor.
Tag der offenen Tür
Am Tag nach der Einweihung fand ein Tag der offenen Tür statt, an dem sich Bürger ein Bild von der Baumaßnahme machen konnten. Der Vorsitzende des Wasserzweckverbandes und Wassermeister, Elmar Halk, führte die interessierte Bevölkerung durch die Anlage.
Daten zum Hochbehälter
- 15 Monate Bauzeit
- Zwei Edelstahlbehälter zu je 500 Kubikmeter
- Mantelhöhe 6,7 Meter, Durchmesser 10 Meter je Behälter
- Gesamtkosten ohne Leitungsnetz 1,8 Millionen Euro
- Höherer Wasserdruck durch die hohe Bauweise
- Wasserversorgung von 47 Ortsteilen
- Bevorratung eines Tagesbedarfs an Wasser
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