Gebürtige Fuhrmannsreutherin Schwester Fidelis im Kloster in Auerbach gestorben

Völlig unbemerkt in ihrem Geburtsort Brand ist bereits am 15. Juli Schwester Maria Fidelis Bauer gestorben. Margareta, so ihr Taufname, wurde 1936 in Fuhrmannsreuth geboren. Die „Gretl“ war das zweitälteste von vier Kindern. Ihre Schwester Anna Kainz ist 90 Jahre alt und wohnt in Ebnath.

Nach der Schulausbildung war Margareta in der Pappenfabrik beschäftigt, in der Pfarrei war sie als Jugendführerin aktiv. Mit 24 Jahren ging sie ins Mutterhaus Auerbach und besuchte dort die einjährige Haushaltungsschule. Am 10. August 1961 wurde sie eingekleidet und erhielt den Namen Fidelis. Nach der zeitlichen Profess 1963 absolvierte sie das zweijährige Kindergärtnerinnen-Seminar in Bamberg. Es folgten Einsätze in Fürth und Seeg. 1969 übernahm sie die Leitung des städtischen Kindergartens in Auerbach, von 1973 bis 1997 war sie dort auch Oberin. Danach übernahm sie zwei Jahre Dienste im Walburgisheim in Bamberg, anschließend drei Jahre im Pflegeheim in Forchheim. Durch ihre liebenswürdige Art habe sie den Alltag der Heimbewohner erhellt, die sehr an ihr hingen, heißt es in einem Nachruf im Kloster. Kurze Zeit war sie Oberin in Höchstadt, bis sie 2003 nach Pfronten versetzt wurde, wo sie für die Wäsche- und Raumpflege zuständig war und im Hort den Kindern bei den Hausaufgaben half.

„Nie wäre es Schwester Fidelis eingefallen, bei dem zeitintensiven Dienst im Kinderheim das Gebet zu kürzen“, erklärte der Priester in der Grabrede. Es sei ihr wichtig gewesen, dass all ihr Tun in Gott wurzelte. So habe sie auch ein Stück weit den Heimkindern die fehlende Mutterliebe ersetzen können. Als sie 2019 ins Ruheheim nach Auerbach kam, habe sie ihren kranken Mitschwestern viele kleine Hilfsdienste geleistet. Mit vorbildlicher Ergebung habe sie ihre eigene unheilbare Krankheit angenommen. Abschließend zitierte der Priester beim Requiem ein Gebet ihres Namenspatrons, Pater Fidelis, in dem es unter anderem heißt: „Gütigster Vater, lass das kostbarste Blut Deines Sohnes nicht nutzlos für die Menschen sein!“ Das erbat der Prediger auch für die verstorbene Schwester Fidelis.