Als im Herbst Baumkletterer auf der etwa 40 Meter hohen Ulme am Anwesen von Hubert König beobachtet wurden, war das ein aufwendiger Versuch, das Wahrzeichen des oberen Dorfes zu retten. Zwei Störche hatten den Baum immer wieder als Landeplatz auserkoren, doch erholt hat er sich nicht mehr. Nackt und leblos ragten seine Zweige in den Himmel, von Leben keine Spur mehr. Das Urteil über ein Objekt von großem Wert – ideell und materiell - musste gefällt werden, so schwer es den Eigentümern fiel. Mitten im Dorf hat er in den geschätzten 130 Jahren seines Daseins den Ortskern mitgeprägt und die Familie König hat sich stets darum gekümmert, um die Ulme möglichst lange zu erhalten.
Nun dauerte es nur drei Stunden, um die riesige Ulme fachmännisch zu fällen und dem Ortsbild ein bedeutendes Detail zu nehmen. Auch Hunderte von Vögeln werden den Baum missen, war er doch im Herbst stets zum Sammelplatz vor dem Abflug nach Süden geworden, was auch in großer Entfernung zu hören war.
Zwei geübte Kletterer, Hermann Pröls und Manfred Härtl vom Maschinenring, begannen ausgerüstet mit ihren Werkzeugen mit dem Absägen kleiner Äste, um sie mit einem Korb am Ende eines Kranwagens nach unten zu bringen; dann waren die dicken und langen Äste dran. Fahrzeuge standen bereit, um die baumdicken Äste aufzuladen und zu einem Lagerplatz zu fahren. Ganz wird man sich von dem alten Baum nicht verabschieden müssen: Etwa sechs Meter stehen noch, und Schreiner aus der Umgebung haben an dem alten Holz großes Interesse. Doch auch sie werden nicht alles bekommen: Zwei Meter sollen nach Wunsch des Besitzers stehenbleiben.















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