Karpfen mit EU-Prädikat

Bruck
30.09.2019 - 20:25 Uhr

Die Hauptdarsteller tummeln sich im Teich. Mitunter vollführen die Karpfen im kühlen Nass kleine Sprünge, beäugt von Politikern sämtlicher Couleur. Die Angel- und Naturfreunde Bruck stehen in Wat-Hosen und mit Keschern bereit.

Herbstzeit ist Karpfenzeit: Im Oberpfälzer Seenland dreht sich alles um den heimischen Fisch. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wurde im Heimat- und Bauernmuseum Mappach die Karpfensaison eröffnet.

Zur Eröffnung der Karpfensaison im Oberpfälzer Seenland hieß Landrat Thomas Ebeling die Gäste in der Scheune des Heimat- und Bauernmuseums Mappach willkommen. In der Runde waren die Vertreter des Zweckverbands Oberpfälzer Seenlands, unter ihnen Geschäftsführerin Verena Danner und Joachim Häring, Zweiter Bürgermeister Robert Feuerer und Bürgermeister benachbarter Kommunen, die Abgeordneten Alexander Flierl, Joachim Hanisch und Marianne Schieder, Inge Gleixner, die Vorsitzende des Mappacher Museumsvereins, sowie Vertreter von Naturverbänden.

Die Blaskapelle Bruck spielte und auf herbstlich dekorierten Tischen stand der Karpfen, mit passenden Beilagen, im Mittelpunkt. Es duftete köstlich und so griffen die Gäste gerne zu. Bis es soweit war, verfolgten sie die Arbeit der Angler, die die feuchten Gesellen mit viel Geschick und Erfahrung in ihren Keschern einfingen. Der Schwerpunkt der Saisoneröffnung lag auf dem touristischen Aspekt. Die Ausflügler, die in die Oberpfalz kommen, "erwartet gutes, regionales Essen", betonte der Landrat. Der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberpfalz, Landtagsabgeordneter Alexander Flierl, unterstrich, dass der Karpfen als Premium-Produkt die Oberpfälzer Heimat verkörpere. Als regionales und gesundes Lebensmittel erfülle er den Anspruch an die moderne Ernährung. Mehr noch: Der "Oberpfälzer Karpfen" habe das EU-Prädikat "geschützte geographische Angabe" erhalten.

Doch Biber und Otter setzen dem Karpfen zu. Alexander Flierl sprach die Naturschutzleistungen der Teichwirte an und meinte, dass die Entschädigungszahlungen nicht gestrichen werden dürfen. Die Entnahme des Bibers müsse mit Augenmaß betrieben werden. Für diese Lösungen brauche es politischen Druck. Den Teichwirten müsse gezeigt werden, "dass ihre Arbeit geschätzt ist".

Inge Gleixner, Vorsitzende des Vereins "Heimat- und Bauernmuseum Mappach", freute sich, dass die Eröffnung nach 2017 wieder an diesem prädestinierten Ort stattfinde.

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