Mit der Mappacher Fischkirwa startete das Oberpfälzer Seenland in die neue Karpfensaison. Der Förderverein des Brucker Bauernmuseums servierte den Gästen ein regionales Produkt aus eigener Haltung. Bei allen kulinarischen Gaumenfreuden klang aber die Sorge um die einheimische Teichwirtschaft durch.
Der Förderverein des Bauernmuseums bewirtschaftet einen eigenen Weiher und fischte ihn vor ein paar Tagen ab. "Wir hatten keine Verluste zu beklagen", stellte Vorsitzende Inge Gleixner zufrieden fest. Die geerntete Menge reichte aus, um für die Mappacher Fischkirwa am Sonntag 160 Portionen Karpfenfilet mit Kartoffelsalat zuzubereiten. Mit der Fischkirwa erklärte der Vorsitzende des Zweckverbandes Oberpfälzer Seenlandes, Landrat Thomas Ebeling, gleichzeitig auch die Karpfensaison für eröffnet. 19 Gastronomen im Landkreis beteiligen sich an der Aktion und setzen Fischgerichte auf die Speisekarte. Sie bieten Karpfen, Forellen und Zander in verschiedenen Variationen an.
"Herbstzeit ist Karpfenzeit", sagte die Brucker Bürgermeisterin Heike Faltermeier. Sie ließ sich den gebackenen Karpfen gemeinsamen mit den Gästen schmecken, die zur Fischkirwa auf das Gelände des Bauernmuseums gekommen waren. Die Musik der Brucker Blaskapelle trug ihren Teil zur guten Stimmung bei. Der 227 Mitglieder zählende Förderverein hat mit Inge Gleixner und Robert Feuerer zwei gleichberechtigte Vorsitzende, die neben der traditionellen Ägidius-Kirwa mit Fischessen auch naturkundliche Wanderungen, eine Erntedankfeier und Führungen durch das Museum anbieten.
Der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberpfalz, MdL Alexander Flierl, hob die Leistung der Teichwirte bei der Pflege und der Erhaltung der Kulturlandschaft hervor. "Sie sorgen auch dafür, dass die Menschen ein gesundes, regionales Lebensmittel auf den Teller bekommen", versicherte der Vorsitzende der Genossenschaft. Um die Teichwirtschaft aufrecht erhalten zu können, sei aber der Schutz vor Prädatoren erforderlich. Der Fischotter sei nicht vom Aussterben bedroht, wenn einzelne Tiere entnommen würden, so Flierl.
Das Oberpfälzer Seenland, das mit dem Charlottenhofer Weihergebiet das Herzstück des Fischwirtschaftsgebietes "Karpfenland Mittlere Oberpfalz" bildet, wirbt bei den Verbrauchern für den kulinarischen Genuss von einheimischem Fisch und hat dazu einen Flyer mit dem Titel "Herbstzeit ist Karpfenzeit – traditioneller Geschmack, zeitlos gut" erstellt. Dort sind die Gaststätten aufgelistet, die Gerichte mit einheimischem Fisch auf der Speisekarte haben. An erster Stelle steht der "Oberpfälzer Karpfen", der im Jahr 2001 das Prädikat "geschützte geografische Angabe" erhielt und der sich in seinen verschiedenen traditionellen oder neu interpretierten Zubereitungsformen weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Die Europäische Union hat den Landkreis Schwandorf zu einem europäischen Fischereiwirtschaftsgebiet erklärt.
Karpfenzeit im Oberpfälzer Seenland
- Saisoneröffnung: bei der Mappacher Fischkirwa
- Beteiligte: 19 Gaststätten im Landkreis beteiligen sich an der Aktion des Oberpfälzer Seenlandes; die Adressen sind auf einem Flyer zusammengefasst
- Weitere Aktionen: Teichwirte bieten unter dem Motto "Fischers Fritz fischt" Erlebnisführungen durch das Charlottenhofer Weihergebiet an; Anfragen beim Zweckverband Oberpfälzer Seenland (Telefon 09431/759340 oder info[at]oberpfaelzer-seenland[dot]de)
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