Burglengenfeld
25.09.2024 - 14:06 Uhr

Erpressung mit intimen Fotos

Ein junger Mann wird Opfer von „Sextortion“: Nach dem Austausch intimer Fotos droht ihm sein vermeintlicher Flirt mit der Veröffentlichung der Bilder. Die Polizei Burglengenfeld gibt Tipps, um sich davor zu schützen.

Zu einem Fall von "Sextortion" kam es im Städtedreieck. Die Polizei gibt Tipps, um sich vor sexueller Erpressung zu schützen. Symbolbild: Lino Mirgeler/dpa
Zu einem Fall von "Sextortion" kam es im Städtedreieck. Die Polizei gibt Tipps, um sich vor sexueller Erpressung zu schützen.

Nach dem Kennenlernen im Internet kam das böse Erwachen: Die vermeintliche Liebschaft entpuppte sich nämlich als skrupelloser Erpresser. Ein junger Mann wandte sich deshalb am Dienstag an die Polizeiinspektion Burglengenfeld. Wie er sagte, hatte er zuvor über einen Messenger-Dienst vermeintlich eine Frau kennengelernt. "Schnell wurden persönliche Daten und Fotos ausgetauscht, darunter auch intime Bilder", schreibt die Burglengenfelder Polizei in ihrem Bericht.

Doch es dauerte nicht lange, bis der Mann Screenshots seiner eigenen intimen Fotos erhielt. Ihm wurde daraufhin mit der Veröffentlichung gedroht, falls er nicht Geld überweisen würde. Unter Druck kam der Mittzwanziger dem nach und überwies Geld in mittlerer dreistelliger Höhe.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang noch einmal eindringlich vor den Gefahren des Internets. In diesem Fall handelt es sich um einen Fall der sogenannten „Sextortion“. Die Vorgehensweisen der Täter sind laut Polizei sehr vielseitig. Dabei lernen Betroffene oftmals eine fremde Person über ein soziales Netzwerk oder auch über Dating-Plattformen kennen.

"Mit dem Ziel, das potentielle Opfer dazu zu überreden, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen, lenken die Täter die Kommunikation schnell oft auch auf Video-Telefonie um", schreibt die Polizei weiter. Dabei zeichnen sie die sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, das Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls die Forderung des Täters nicht erfüllt wird. Häufig verlangen die Täter laut Polizei Geld oder Bitcoins; nicht selten jedoch werde das Druckmittel auch genutzt, um weitere Nacktaufnahmen zu erpressen.

Um sich vor sexueller Erpressung zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:

  • keine Nacktaufnahmen verschicken.
  • keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen.
  • regelmäßig die Account- und Privatsphäreeinstellungen überprüfen.
  • zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber sein.
  • nicht vorschnell einem Videochat zustimmen.
  • keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in (Video-)Chats zustimmen, wenn man die Person erst seit kurzem kennt.
  • Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf den Geräten immer auf dem aktuellen Stand halten, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die die Webcam problemlos aktivieren kann.

Weitere Informationen zu diesem Thema findet man bei der polizeilichen Kriminalprävention.

 
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