Burglengenfeld
02.12.2024 - 10:52 Uhr

Junger Mann mit intimen Aufnahmen erpresst

Ein Mann aus dem südlichen Landkreis Schwandorf wird nach einem intimen Videochat auf einer Dating-Plattform erpresst. Damit die Aufnahmen von ihm nicht veröffentlicht werden, überweist er eine vierstellige Summe ins Ausland.

Nach einem Fall von Sextortion ermittelt die Polizei. Symbolbild: Lino Mirgeler/dpa
Nach einem Fall von Sextortion ermittelt die Polizei.

Die vermeintliche Internet-Romanze wurde teuer für einen jungen Mann aus dem Städtedreieck. Der Endzwanziger wandte sich am Sonntag an die Burglengenfelder Polizei, da er erpresst wurde. Der Mann lernte über eine Dating-Plattform und später einen Messenger-Dienst eine Frau kennen. "Schnell wurde ein Videochat gestartet, in dem auch intime Handlungen vorgenommen wurden", schreibt die Burglengenfelder Polizei in ihrem Bericht.

Dann kam das böse Erwachen: Es dauerte nicht lange, bis der Mann Screenshots seiner eigenen intimen Handlungen erhielt. Ihm wurde daraufhin mit der Veröffentlichung gedroht, falls er nicht zahle. Unter Druck kam er dem nach und überwies Geld in vierstelliger Höhe in das Ausland.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor den Gefahren des Internets. In diesem Fall handelt es sich um einen sogenannten Fall der „Sextortion“. Die Vorgehensweisen der Täter sind laut Polizei sehr vielseitig. Bei Sextortion lernen Betroffene oftmals eine fremde Person über ein soziales Netzwerk oder auch über Dating-Plattformen kennen und kommunizieren miteinander.

Mit dem Ziel, das potentielle Opfer dazu zu überreden, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen, lenken die Täter die Kommunikation schnell oft auch auf Video-Telefonie um. Dabei zeichnen sie diese sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, dieses Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls die Forderung nicht erfüllt wird. Häufig verlangen die Täter Geld oder Bitcoins; nicht selten jedoch wird das Druckmittel auch genutzt, um weitere Nacktaufnahmen zu erpressen.

Um sich vor sexueller Erpressung im Internet zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:

  • Keine Nacktaufnahmen verschicken.
  • Keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen.
  • Regelmäßig die Account- und Privatsphäreeinstellungen überprüfen.
  • Zurückhaltend sein mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
  • Nicht vorschnell einem Videochat zustimmen.
  • Keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in (Video-)Chats zustimmen, wenn man die Person erst seit kurzem kennt.
  • Betriebs- sowie Virenschutzsysteme immer auf dem aktuellen Stand halten, um sich vor Schadsoftware zu schützen. Es gibt Malware, die Webcams problemlos aktivieren kann.
 
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