Nicht in Ruhe ließ Held die Geschichte seines Geburts- und Heimatortes, des Schlosses und seiner Bäckerfamilie. Er fand Urkunden, die nachweisen, dass seine Vorfahren schon seit 1630 in Burgtreswitz Brot und Semmeln backen durften.
Held wollte eigentlich Schneider werden. 1939 wurde er Geselle. Es folgte der Kriegsdienst bei der Marine. 1947 wurde er aus französischer Gefangenschaft entlassen. Seine beiden Brüder fielen im Krieg. Deshalb musste er bei seinem Vater das Bäckerhandwerk erlernen. 1979 übergab er den Betrieb an seinen Sohn Ambros.
Seit 1983 darf Schloss erkundet werden
Im Ruhestand führte ihn seine Liebe zur Heimat zur Geschichtsforschung. Zunächst entstand eine lückenlose Familienchronik. Dann zog ihn die Dorfgeschichte immer mehr in ihren Bann. Es entstanden umfangeiche Dokumentationen zur Burg und zum Schloss Burgtreswitz. Als im Jahre 1983 der Markt Moosbach der Eigentümer des Schlosses wurde, war das für Held ein sehr glücklicher Tag, denn nach 180 Jahren Privatbesitz hatte nun die Öffentlichkeit wieder Zugang zum Schloss.
Nun forcierte der Hobbyhistoriker die Erforschung der Geschichte von Burg und Schloss und ihren Herren. Bald stellten sich sensationelle Forschungsergebnisse ein. So gelang es Held eine der ältesten Urkunden der Burg aus dem Jahre 1218 ausfindig zu machen. Dabei entdeckte er Pernoldus de Draeswitz als Ministerialen der Grafen von Ortenburg-Murach und ersten Ritter von Burgtreswitz und dem nur zwei Kilometer davon entfernten Altentreswitz. Ambros Held war es auch, der das Wappen der Ritter von Draeswitz mit den drei waagrechten und silbernen Fischen, mit Helmzier und gekröntem Spitzhut in Hermelin und Hahnenbusch in den Akten des Hauptstaatsarchives ausfindig machte.
Dokumentation heute noch gefragt
In einer im Jahre 1988 von ihm geschaffenen 450 Seiten umfassenden Dokumentation „Burg und Amt Draeswitz“ stellte Ambros Held die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten zusammen. Leider fand er damals nicht mehr die Zeit, diese als Buch herauszugeben. Für den Förderverein Schloss Burgtreswitz sind sie aber eine wichtige Grundlage für die weitere Erforschung der Schlossgeschichte. Am 12. August 2002 schloss das echte „Traswitzer Gewächs“ schließlich für immer die Augen.
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