Burgtreswitz bei Moosbach
29.03.2022 - 10:51 Uhr

Karl Häupl erinnert sich beim 85. Geburtstag an Zwangsarbeit als Kind

Karl Häupl (Dritter von links) feierte 85. Geburtstag. Dazu gratulierten sein Sohn und seine Schwiegertochter sowie die Vereinsabordnungen der Ortsfeuerwehr und des Fördervereins Schloss Burgtreswitz. Bild: gi
Karl Häupl (Dritter von links) feierte 85. Geburtstag. Dazu gratulierten sein Sohn und seine Schwiegertochter sowie die Vereinsabordnungen der Ortsfeuerwehr und des Fördervereins Schloss Burgtreswitz.

Viele Glückwünsche, allen voran den Wunsch nach Gesundheit durfte Karl Häupl zum 85. Geburtstag von den Kindern mit Familien, Freunden und Bekannten entgegennehmen. Hochleben ließen den Jubilar auch die Feuerwehr Burgtreswitz mit den Vorstandsmitgliedern Hans-Josef Völkl und Markus Wild. Über 65 Jahre gehört Karl Häupl bereits der Ortsfeuerwehr an. Der Förderverein Schloss Burgtreswitz gratulierte durch Vorsitzenden Peter Garreiss sowie dem Mitglied des ehemaligen Schlossbautrupps Alfred Gissibl. Garreiss dankte dem Jubilar für die Mithilfe bei den Arbeiten im Schloss. Glück- und Segenswünsche überbrachten außerdem Pfarrer Udo Klösel sowie Bürgermeister Armin Bulenda.

Häupl erlebte in 15 Jahren als Stammspieler in der ersten Mannschaft so manche Meisterschaft und Aufstiege von der C- bis hinauf in die A-Klasse. Später war er Spielführer der Alten Herren. Schauspielerisches Talent bewies er bei der SpVgg-Theatergruppe, die im ehemaligen Forstersaal in Moosbach ihre Bühne hatte. Erst im Alter von 40 Jahren beendete er den aktiven Fußballsport. Der Jubilar wollte aber weiterhin aktiv bleiben und wurde nun Sportkegler bei Blau-Weiß Moosbach. Hier war er in der ersten bis zur dritten Mannschaft so manches Mal der Garant für den Sieg. Auch dem Motorsport war er zugeneigt.

Die Wiege von Karl Häupl stand in Pfraumberg (Sudetenland). In Schönwald (heute Lesna) wuchs er auf und ging zur Schule. Im Alter von neun Jahren wurde er mit seinen Eltern und der Schwester vertrieben. Er kam zunächst samt Familie nach Litic bei Pilsen und musste dort zwei Jahre lang Zwangsarbeit verrichten. Für den Neunjährigen war das die Hölle. Lange Zeit verdrängte er die schrecklichen Erlebnisse und sprach nicht darüber. Im Herbst 1948 kam die Familie nach Ragenwies und in Freiheit. 1955 zogen sie nach Burgtreswitz.

1951 lernte Häupl den Beruf des Stahlformenbauers in Eslarn. 1958/59 arbeitete er zur Firma Graf in Moosbach und anschließend zu Grundig nach Vohenstrauß zunächst als Vorarbeiter. 1975 wurde er Betriebsleiter. Nach dem Ende von Grundig 1986 war er bei der GfB (Gesellschaft für berufliche Bildung) in Weiden und baute die neue Fertigung von Autozubehör mit auf. Am 1. April 1997 ging er in den Ruhestand.

1961 hatte der Jubilar Elsa Held aus Burgtreswitz geheiratet. 1963 baute er mit ihr ein schmuckes Haus in Burgtreswitz. Die drei Kinder Ingrid, Jürgen und Silvia gingen aus der Ehe hervor. Mittlerweile gehören sieben Enkel zur Familie. Ehefrau Elsa starb im vergangenen Jahr. Langeweile kennt der agile Jubilar nicht. In der frischen Luft genießt er die Wanderungen im nicht weit entfernten „Dambühl-Wald“.

 
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