Burgtreswitz bei Moosbach
24.05.2019 - 10:03 Uhr

"Schloss-Silbermünze" für Peter Franz

Der Förderverein Schloss Burgtreswitz zieht Bilanz. Einem verdienten Mitstreiter wird eine besondere Ehre zuteil.

Peter Franz (Zweiter von links) legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Schlossführer nieder. Die drei Vorsitzenden Peter Garreiss (Zweiter von rechts), Thomas Hupfauf (rechts) und Wolfgang Mayer (links) dankten dem „Schlossurgestein“ für seine Jahrzehnte lange Arbeit für das Schloss. Bild: gi
Peter Franz (Zweiter von links) legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Schlossführer nieder. Die drei Vorsitzenden Peter Garreiss (Zweiter von rechts), Thomas Hupfauf (rechts) und Wolfgang Mayer (links) dankten dem „Schlossurgestein“ für seine Jahrzehnte lange Arbeit für das Schloss.

In der Jahreshauptversammlung erstatteten die Vorsitzenden Peter Garreiss, Thomas Hupfauf und Wolfgang Mayer jeweils Berichte über ihre Geschäftsbereiche. Vorsitzender Peter Garreiss begrüßte dazu zahlreiche Mitglieder, Bürgermeister Hermann Ach sowie die „Schlossgeister“ vom Bautrupp Adolf Graf, Erhard Burger und Alfred Gissibl. Über die Geschehnisse im Jahr 2018 berichtete Schriftführer Wolfgang Mayer. Als absoluten Höhepunkt bezeichnete er den Abschluss der 30 Jahre andauernden Restaurierung des Schlosses mit Eintrag der Mitglieder des Bautrupps in das Goldene Buch des Marktes Moosbach im Beisein des Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler.

Schatzmeister Hermann Gissibl gab Auskunft über die Finanzen des Fördervereins. Als Haupteinnahmen des Vereins nannte er die Beiträge der fast 450 Mitglieder sowie die Spenden und die Überschüsse aus Veranstaltungen. Technischer Leiter Adolf Graf berichtete von 402 Arbeitsstunden die er mit Alfred Gissibl, Wolfgang Mayer und Thomas Hupfauf geleistet habe. Alleine 92 Stunden fielen für den Aufbau der Bühne fürs Theater und die Musiken bei Festlichkeiten an. Vorsitzender Peter Garreiss sprach sich für eine staatliche Auszeichnung für die Schlossgeister aus. Entsprechende Anträge wurden bereits gestellt. Garreiss wies in seinem Tätigkeitsbericht auf 31 Schlossführungen hin. Bei der Erstellung des Jahresprogramms dankte er dem Mitglied Michael Hierold für das kostenlose und sehr gelungene Layout.

Auch für 2019 stehen zahlreiche Schlossführungen und erstmals drei Führungen durch den Dachstuhl „Auf den Spuren des Schlossgeistes Martere“ auf dem Programm. Der 1. Vorsitzende bedankte sich bei Helene Rolle für die Übernahme zahlreicher Schlossführungen sowie die sagenhaften Führungen für Kinder und Erwachsene. Garreiss gab auch bekannt, dass eine Neuauflage der Broschüre „Schlossführer“ geplant sei. Mitarbeiter dafür werden gesucht. Man rechne dabei auch auf Fördermittel durch die Dorferneuerung.

Künftig will man den Schlossmuseen eine noch größere Bedeutung schenken. So will man auch die staatliche Anerkennung anstreben um Fördermittel zu bekommen. Garreiss wies darauf hin, dass 2018 dem Markt Moosbach eine Spende von 250.000 Euro für die Restaurierung des Schlosses übergeben wurde. Damit habe sich der Förderverein mit 10 Prozent an den Gesamtkosten der Restaurierung von 2,5 Millionen Euro beteiligt. Wegen der Finanznot der Gemeinde wurde ursprünglich vorgesehene Spende von 100.000 auf 250.000 Euro erhöht. Der Förderverein habe damit all seine gegebenen Spendenzusagen eingehalten. Daneben haben die Schlossgeister insgesamt 46.000 Arbeitsstunden bei der Restaurierung geleistet.

Viele Jahre opferte Peter Franz seine Freizeit, um die Gäste durch das Schloss zu führen und ihnen Geschichte und Bauwerk zu erläutern. Aus gesundheitlichen Gründen legte er dieses Ehrenamt nieder. Franz kann als echtes Urgestein im Förderverein bezeichnet werden, denn er gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Daneben war er von 1985 bis 1989 der dritte Vorsitzende, von 1989 bis 1998 Schriftführer und von 1998 bis 2010 Beisitzer in der Vorstandschaft. Bei der Spielgruppe „Gensbloud & G`schling“ macht Franz jedoch weiterhin noch Führungen. Von ihm stammt auch das Drehbuch für diese Erlebnisführungen. Als Dank wurde Franz mit der „Schloss-Silbermünze“ ausgezeichnet.

Zweiter Vorsitzender Thomas Hupfauf sprach die gesellschaftlichen Veranstaltungen 2018 des Fördervereins an. Für 2019 lud er für das Gastspiel des Landestheaters „Die Kellnerin Anni“ am 19. Juli, das Gastspiel des Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach am 29. und 30 Juni „Pippi Langstrumpf“, das Brauereifest am 13. und 14. Juli sowie den 13. Weihnachtsmarkt am 7. Und 8. Dezember ein. Anmeldungen seien bereits möglich. Hupfauf bat um Verständnis, dass in Zukunft die Arbeiten im Schloss nicht mehr im gewohnten Stile stattfinden, da mit dem Wegfall der Schlossgeister die Arbeiten von Personen verrichtet werden, die von Montag bis Freitag oder im Schichtdienst berufstätig sind.

Arbeit geht nicht aus:

Dritter Vorsitzender Wolfgang Mayer, der für den Bauunterhalt des Schlosses verantwortlich ist, konnte nicht über Arbeitsmangel klagen. Im Gegenteil, er musste Mängel beseitigen, die der Kaminkehrer feststellte, Störungen bei der Brandmeldeanlage beheben, Veranstaltungen im Saal betreuen, sich um die Feuerlöscher kümmern, Rasenmähen, die Bäume und Sträucher der Außenanlagen pflegen und verkehrssicher halten sowie die Küche ausräumen und teilweise entsorgen sowie die umfangreiche Küchensanierung mit Neuausstattung vorbereiten. Vor allem gehe es in der Küche auch um die Sanierung des historischen Granitpflasters.

Für die nächste Zeit stehe die Reinigung der umfangreichen und sehr hohen Dachrinnen an. Im historischen Brauereikeller drücke nach den Drainagearbeiten vor mehr als zehn Jahren an vielen Stellen Wasser durch. Notfalls müsse der Innenhof nochmals aufgegraben werden. Für die Gaststube müsse ein neuer Ofen gekauft werden. Für die Theateraufführungen stehe die Eigenkonstruktion einer neuen Bühne an. Schließlich, so Mayer, gehe es auch um die Anschaffung eines neuen Stromaggregates für den Weihnachtsmarkt, die Ausstattung des Schlosses mit Wlan sowie des Personenaufzugs mit einer Telefonanlage. Bürgermeister Hermann Ach dankte dem Förderverein für die gute Zusammenarbeit zum Wohle des Schlosses. Er freute sich, dass die drei gleichberechtigten Vorsitzenden so gut zusammenharmonieren. „Arbeitet weiter so zusammen“, war sein Wunsch. Der Markt Moosbach sei zwar Eigentümer der Schlossanlage, der Förderverein handle aber wie ein Eigentümer.

 
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