Burkhardsreuth bei Trabitz
01.01.2020 - 11:13 Uhr

Fröhliche Weise mit ernster Botschaft

Mit seiner fast unbeschwert klingenden Melodie steht Bob Geldofs „Do they know it‘s Christmas?“ als eines der populärsten modernen Weihnachtslieder in einer Reihe mit Ohrwürmern wie „Jingle bells“ oder „Rudolf the red-nosed reindeer“.

Völlerei und Materialschlachten sollten nicht im Mittelpunkt der Weihnachtszeit stehen, meint die Burkhardsreuther Landjugend. Ein Lob oder eine Versöhnungsgeste, aber auch eine Spende für jene, die unter Kriegen und Hunger litten, seien Geschenke, die der Botschaft Jesu besser entsprächen. Bild: bjp
Völlerei und Materialschlachten sollten nicht im Mittelpunkt der Weihnachtszeit stehen, meint die Burkhardsreuther Landjugend. Ein Lob oder eine Versöhnungsgeste, aber auch eine Spende für jene, die unter Kriegen und Hunger litten, seien Geschenke, die der Botschaft Jesu besser entsprächen.

Doch in diese musikalische „Gesellschaft“ gehöre es eigentlich nicht, meinten Regina Hey, Sebastian Reiß, Lena Schecklmann und Stefanie Groß am Samstag in dem von der Katholischen Landjugend Burkhardsreuth mitgestalteten nachweihnachtlichen Gottesdienst.

Das Lied, das die Jugendlichen in den Mittelpunkt ihrer Andacht gestellt hatten, habe Geldof 1984 unter dem Eindruck einer Fernsehdokumentation über Hunger und Bürgerkrieg in Äthiopien geschrieben und mit 45 weiteren Sängern aufgenommen. Die Einnahmen in Höhe von zwölf Millionen Euro seien der Hungerhilfe für das ostafrikanische Land zugeflossen. Schon der Titel „Wissen sie überhaupt, dass Weihnachten ist?“ lasse erahnen, „wie viel Ernst hinter einem fröhlich klingenden Lied stecken“ könne: „Aber wer hört schon auf den Text?“

Die Verse rufen jedoch in Erinnerung, dass Armut, Angst und alltäglicher „Kampf gegen den Tod“ vielerorts „so sehr zu Weihnachten gehören wie für uns das Festessen“. Für Gedanken an ein „von Zimtduft und Weihnachtsliedern erfülltes Fest der Liebe“ bleibe dort kein Raum: Denn während „für uns das Leben, das allmorgendliche Aufwachen mehr oder weniger selbstverständlich“ sei, sei in jenen Krisenregionen „das Leben das größte Geschenk“, das man infolge von Hunger und Gewalt schnell verlieren könne.

„Es ist schwer, sich das vorzustellen, während unsere eigene Sorge ist, ob die Gansbrust gut schmeckt“, gaben die jungen Christen zu bedenken.

 
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