Riesig war die Beteiligung der Beschäftigten von Constantia Pirk am einstündigen Warnstreik der IG Metall am Montagmittag. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich von 360 Anwesenden 330 an der Aktion. Erstmalig nahmen auch Mitarbeiter auch online teil und legten die Arbeit nieder.
Die IG Metall fordert in dem bundesweiten Tarifkonflikt acht Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben bei 30 Monaten Laufzeit einmalig 3000 Euro netto sowie eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.
"Der Ärger der Beschäftigten wächst jeden Tag", sagte Horst Ott, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Amberg „Die Menschen machen einen guten Job, und erwarten ein gutes Angebot." Viele empfänden es als Frechheit, dass die Arbeitgeber ihnen immer noch keine Prozentzahl angeboten hätten.“ Diese Warnstreiks sind nach seinen Worten erst der Anfang, so sich auf Arbeitgeberseite keine Bewegung erkennen ließe. Ott nannte die Beteiligung der Pirkmühler an dem Warnstreik überwältigend. "Die Beschäftigten stehen eindrucksvoll hinter dieser Forderung." Der Warnstreik wird wohl nicht der einzige in der Region und darüber hinaus bleiben.
Die Vertrauensleute von Constantia beobachteten, dass alle Werkshallen menschenleer seien und alle Maschinen stünden. Der Leiter der Vertrauensleute Josef Bock berichtete aktuell von einem hohen Arbeitseinsatz und vielen Sonderschichten. Als Gegenleistung erwarteten sie ein faires und akzeptables Angebot.
Gerade bei den Inflationsraten auf Rekordhöhe müsse schnellstmöglich mit kräftigen Lohnerhöhungen reagiert werden. „Uns in der Pirkmühle hilft kein 9 oder 49 Euro Ticket. Bei unseren flexiblen Schichtzeit rund um Uhr und keiner oder schlechter Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel brauchen wir unsere Pkw’s, um in die Arbeit zu kommen, sowie etwas zu Essen und eine warme Wohnung“, forderte Bock. Die Beschäftigten unterschrieben eine überdimensionale Postkarte an die Geschäftsführung mit der dringenden Bitte nach einem fairen Angebot. Dazu gab es eine Kugel mit der Acht aus dem Billard – die den letzten Spielzug symbolisiert. Zur Stärkung gab es für die Warnstreikenden Kampfsteaks.
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