Im Sommer 2019 hat das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz das Flurneuordnungsverfahren Denglarn eingeleitet. Bei einer Begehung informierten sich nun die sechs Vorstandsmitglieder aus Denglarn über den Ablauf eines Flurneuordnungsverfahrens und insbesondere über die Wegebautypen in der Gutenecker Flur.
Von der Vorstandschaft Guteneck-Weidenthal nahmen der Wegbaumeister Michael Haas und Albert Zeitler teil. Beide konnten ihre Erfahrungen zum Planungsprozess und zur Abwicklung der Baumaßnahmen in der Flur mit großer Begeisterung vermitteln. „Wichtig ist stets die Offenheit, die Transparenz und die Einbindung aller Beteiligten“, erläuterte Zeitler. Besonders der Planungsprozess sei geprägt von zahlreichen Ortsbegehungen und Gesprächen – das sei sehr wichtig, denn umso einfacher verlaufe die spätere Bauphase.
Kostenbewusstsein schärfen
Die Vorsitzenden beider Vorstandschaften, Martin Stahr und Michael Kraus vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, zeigten den neuen Vorstandsmitgliedern aus Denglarn vor Ort mehrere Beispiele aus der Praxis. Bei dieser Gelegenheit konnten gute Anregungen und Ideen für die anstehenden Planungsschritte ausgetauscht werden.
Gerade zu Beginn eines Flurneuordnungsverfahrens ist es wichtig, dass ein Bewusstsein für die Kosten eines Wegebaus, für verschiedene Wegebautypen oder Trassenbreiten und deren Auswirkungen auf den Landabzug oder auf Ausgleichsmaßnahmen geschaffen wird. Bereits während des Planungsprozesses werden die Weichen für den Erfolg einer Flurneuordnung gestellt. Besonders informativ waren auch die Ausführungen zu den Kosten, welche von den Beteiligten durch Beiträge zu erbringen sind.
Rasengitter bei Steigungen
Rege Diskussionen entwickelten sich durch die Begutachtung verschiedener Wegebautypen und dem damit verbundenen Flächenbedarf. Mit Maßband und Fluchtstäben erfuhren die Vorstandsmitglieder, dass die stärkste Ausbaustufe, der sogenannte Bautyp 7a, mit einer befahrbaren Kronenbreite von 4,5 Meter und einem Wegseitengraben einen Flächenbedarf von bis zu neun Metern aufweist. Unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit gilt es auch in Denglarn sorgfältig zu prüfen, welche Wege einen besseren Ausbautyp bekommen sollten, um nicht bald erneut bauen oder nachbessern zu müssen. Bei einer Geländesteigung ab zehn Prozent sollte zudem ein Rasengitterpflaster verbaut werden, um die Langlebigkeit des Weges zu gewährleisten.
Zum Abschluss der Ortsbegehung durften sich die Vorstände noch am Bohrstock für die kommende Feldschätzung ausprobieren, um auch hier ein besseres Verständnis für die Planung und Durchführung der Wertermittlung zu erhalten.
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