In einem kleinen Wohnhaus an der Straße Schwarzes Marterl in Diendorf brach am Sonntagabend ein Feuer aus. Die Bewohner, eine 84-jährige Mutter und ihr 58-jähriger Sohn, wurden bei dem Brand verletzt. Sie wurden von den Rettungskräften in Krankenhäuser gebracht. Sie hatten bei dem Feuer Rauchvergiftungen erlitten. Die Ursache für das Feuer ist nach Angaben der Nabburger Polizei noch unklar.
Der Alarm ging bei den Rettungskräften am Sonntagabend gegen 21.50 Uhr ein, zunächst war von einem Zimmerbrand ausgegangen worden. Die Feuerwehren aus Diendorf, Nabburg, Pfreimd und Neusath rückten an, um dem Brand Herr zu werden. "Beim Eintreffen der Feuerwehren vor Ort hatte das Feuer bereits auf weitere Wohnräume sowie den Dachstuhl übergegriffen", teilte der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands, Hans-Jürgen Schlosser, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien mit. Die beiden Bewohner konnten sich zwar selbst aus dem Gebäude retten, hatten sich allerdings Rauchvergiftungen zugezogen.
Kein Innenangriff möglich
"Da aufgrund der Brandausbreitung ein Innenangriff mit Atemschutz nicht mehr möglich war, wurde unmittelbar mit dem Löschangriff von außen begonnen", so Schlosser. Die Wehren öffneten das Dach. Die räumliche Enge rund ums Haus machte den Aktiven den Einsatz nicht einfacher. Nach rund 45 Minuten hätten die Feuerwehren an die Integrierte Leitstelle „Feuer aus“ vermelden können, so Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser. Die Feuerwehr hatte wegen der großen Brandlast im Haus Schaum eingesetzt. Mit dem Löschmittel wurden das Feuer erstickt und ein Wiederaufflammen weitgehend vermieden. Dennoch zogen sich die Nachlöscharbeiten laut Schlosser noch "einige Stunden" hin. Die Feuerwehr Diendorf übernahm die Brandwache. Am Einsatz waren laut des Pressesprechers rund 80 Kräfte der Feuerwehren beteiligt. Kreisbrandrat Christian Demleitner, Kreisbrandinspektor Helmut Schatz sowie Kreisbrandmeister Günther Ponnath unterstützten vor Ort die Einsatzleitung.
Die Tochter der 84-Jährigen war am Montagvormittag vor Ort, machte sich ein Bild von den Resten ihres Elternhauses. Ihre Mutter sei wohl zuerst von ihrem Sohn aus einer Kellertüre aus dem brennenden Gebäude gebracht worden, ihr Bruder habe anscheinend noch versucht, das Feuers selbst zu löschen. "Mein Bruder hat mehr Rauch abgekriegt", sagt die 56-Jährige, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will und schon lange nicht mehr in Diendorf lebt. Das Haus hätten ihre Großeltern gebaut, "ich bin hier aufgewachsen," sagte die Frau am Montagvormittag mit Tränen in den Augen. Sie selbst sei noch am Abend von dem Unglück informiert worden.
Haus unbewohnbar
Das Wohnhaus ist nach ersten Einschätzungen unbewohnbar. Die Reste des Löschmittels waren am Montagvormittag im Garten noch zu erkennen. Der Frost hatte das Löschwasser an den Bäumen und am Boden gefrieren lassen. Fast alle Fensterscheiben des Hauses sind geplatzt. Brandspuren an der Außenwand zeigen deutlich, dass die Flammen und dichter Qualm aus den Fenstern geschlagen waren und Richtung Dachgebälk züngelten. Nur der Garagenanbau samt Schuppen neben dem Haus scheint nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Die beiden Bewohner haben nun ihr Obdach verloren. Das Nabburger Rathaus hat laut Verwaltungsleiter Thomas Prey bislang noch keine Meldung erhalten, dass die beiden untergebracht werden müssten. Im Fall der Fälle würde aber eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung sei schon auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung, sagte Prey. Im Dorf war der Brand am Montag Gesprächsthema Nummer eins. "Jemand hat gerufen. Da schlugen schon die Flammen schlugen aus den Fenstern. Kurz darauf war schon die Feuerwehr da," berichteten Nachbarn am Montagvormittag. Die beiden Bewohner des kleinen Häuschens hätten sehr zurückgezogen gelebt. Kontakt mit den Nachbarn gab's wenig.
Die Polizei Nabburg hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Spezialisten der Kripo waren am Montag vor Ort und forschten nach der Ursache des Feuers. Erste Ergebnisse würden für Dienstag erwartet, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Nabburg. Der Schaden wird auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag geschätzt.
"Mein Bruder hat mehr Rauch abgekriegt."
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